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1994-09-22
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3,163 lines
Das fünfte Buch Mose (Deuteronomium).
\1\
Weg Israels vom Sinai bis Kadesch.
$1$ Dies sind die Worte, die Mose zu ganz Israel geredet hat
jenseits des Jordan, in der Wüste, in der Ebene, Suf gegenüber,
zwischen Paran und Tofel, Laban, Hazerot und Di-Sahab. $2$ Elf
Tage sind es vom Horeb, auf dem Weg zum Gebirge Seir, bis
Kadesch-Barnea.
$3$ Und es geschah im vierzigsten Jahr, im elften Monat, am
Ersten des Monats, da redete Mose zu den Söhnen Israel nach
allem, was ihm der HERR für sie geboten hatte, $4$ nachdem er
Sihon, den König der Amoriter, der in Heschbon wohnte,
geschlagen hatte und Og, den König von Basan, der in Aschtarot
[und] in Edrei wohnte. $5$ Jenseits des Jordan, im Land Moab,
fing Mose an, dieses Gesetz auszulegen, indem er sprach: $6$
Der HERR, unser Gott, redete zu uns am Horeb und sprach: Lange
genug seid ihr an diesem Berg geblieben. $7$ Wendet euch,
brecht auf und zieht zum Gebirge der Amoriter und zu allen ihren
Nachbarn in der Ebene, auf dem Gebirge, in der Niederung und im
Süden und an der Küste des Meeres, in das Land der Kanaaniter
und zum Libanon, bis an den groβen Strom, den Euphratstrom!
$8$ Siehe, ich habe das Land vor euch dahingegeben. Geht
hinein und nehmt das Land in Besitz, von dem der HERR euren
Vätern, Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat, [es] ihnen und
ihren Nachkommen nach ihnen zu geben! $9$ Und in jener Zeit
sprach ich zu euch: Ich allein kann euch nicht tragen. $10$
Der HERR, euer Gott, hat euch zahlreich werden lassen, und
siehe, ihr seid heute wie die Sterne des Himmels an Menge.
$11$ Der HERR, der Gott eurer Väter, füge zu euch [noch]
tausendmal [so viel], wie ihr seid, hinzu und segne euch, wie er
zu euch geredet hat! $12$ Wie könnte ich allein eure Bürde und
eure Last und euren Rechtsstreit tragen? $13$ Bringt weise und
verständige und anerkannte Männer für eure Stämme, daβ ich sie
als Oberhäupter über euch einsetze! $14$ Und ihr antwortetet
mir und sagtet: Gut ist die Sache, die zu tun du angekündigt
hast. $15$ Und ich nahm die Oberhäupter eurer Stämme, weise
und anerkannte Männer, und setzte sie als Oberhäupter über euch
ein, als Oberste über Tausend und Oberste über Hundert und
Oberste über Fünfzig und Oberste über Zehn und als Verwalter für
eure Stämme. $16$ Und ich gebot euren Richtern in jener Zeit:
Hört [die Streitsachen] zwischen euren Brüdern und richtet
gerecht zwischen einem Mann und seinem Bruder und dem Fremden
bei ihm! $17$ Ihr sollt im Gericht nicht die Person ansehen;
den Kleinen wie den Groβen sollt ihr hören. Ihr sollt euch vor
niemandem fürchten, denn das Gericht ist Gottes Sache. Die Sache
aber, die zu schwer für euch ist, bringt vor mich, daβ ich sie
höre! $18$ So gebot ich euch in jener Zeit all die Dinge, die
ihr tun solltet.
#
V. 19-46: 4Mo 13; 14.
#
$19$ Und wir brachen auf vom Horeb und zogen durch diese ganze
groβe und schreckliche Wüste, die ihr gesehen habt auf dem Weg
zum Gebirge der Amoriter, wie der HERR, unser Gott es uns
geboten hatte; und wir kamen bis Kadesch-Barnea. $20$ Und ich
sagte zu euch: Ihr seid bis zu dem Gebirge der Amoriter
gekommen, das der HERR, unser Gott, uns gibt. $21$ Siehe, der
HERR, dein Gott, hat das Land vor dir dahingegeben. Zieh hinauf,
nimm in Besitz, wie der HERR, der Gott deiner Väter, zu dir
geredet hat! Fürchte dich nicht und sei nicht niedergeschlagen!
$22$ Da tratet ihr alle zu mir und sagtet: Laβt uns Männer vor
uns hersenden, daβ sie das Land für uns erkunden und uns Bericht
erstatten über den Weg, auf dem wir hinaufziehen, und über die
Städte, zu denen wir kommen sollen! $23$ Und die Sache war gut
in meinen Augen. Und ich nahm zwölf Männer von euch, je einen
Mann für den Stamm. $24$ Und sie wandten sich und zogen ins
Gebirge hinauf, und sie kamen bis zum Tal Eschkol und
kundschafteten es aus. $25$ Und sie nahmen von den Früchten
des Landes in ihre Hand und brachten [sie] zu uns herab. Und sie
erstatteten uns Bericht und sagten: Das Land ist gut, das der
HERR, unser Gott, uns gibt. $26$ Aber ihr wolltet nicht
hinaufziehen und wart widerspenstig gegen den Befehl des HERRN,
eures Gottes. $27$ Und ihr murrtet in euren Zelten und sagtet:
Weil der HERR uns haβt, hat er uns aus dem Land Ägypten
herausgeführt, um uns in die Hand der Amoriter zu geben, damit
sie uns vernichten. $28$ Wohin ziehen wir? Unsere Brüder haben
unser Herz verzagt gemacht, indem sie sagten: Ein Volk, gröβer
und höhergewachsen als wir, Städte, groβ und bis an den Himmel
befestigt, und sogar Enakitersöhne haben wir dort gesehen!
$29$ Da sagte ich zu euch: Erschreckt nicht und fürchtet euch
nicht vor ihnen! $30$ Der HERR, euer Gott, der vor euch
herzieht, er wird für euch kämpfen nach allem, was er in Ägypten
vor euren Augen für euch getan hat, $31$ und in der Wüste, wo
du gesehen hast, daβ der HERR, dein Gott, dich getragen hat, wie
ein Mann seinen Sohn trägt, auf dem ganzen Weg, den ihr gezogen
seid, bis ihr an diesen Ort kamt. $32$ Aber trotzdem hatte
niemand von euch Vertrauen in den HERRN, euren Gott, $33$ der
auf dem Weg vor euch herzog, um euch einen Ort auszusuchen,
damit ihr euch lagern konntet: bei Nacht im Feuer, damit ihr auf
dem Weg sehen konntet, auf dem ihr zoget, und bei Tag in der
Wolke. $34$ Der HERR aber hatte den Lärm eurer Reden gehört.
Da wurde er zornig und schwor: $35$ Wenn irgend jemand unter
diesen Männern, [von] dieser bösen Generation, das gute Land
sehen wird, das ich euren Vätern zu geben geschworen habe!
$36$ Nur Kaleb, der Sohn des Jefunne, er soll es sehen, und
ihm und seinen Söhnen werde ich das Land geben, das er betreten
hat, dafür, daβ er ganz und gar hinter dem HERRN [stand]. -
$37$ Auch gegen mich wurde der HERR zornig euretwegen und
sprach: Auch du sollst nicht dort hineinkommen! $38$ Josua,
der Sohn des Nun, der vor dir steht, er soll dorthin kommen! Ihn
stärke, denn er soll es Israel als Erbe austeilen! - $39$ Und
eure [kleinen] Kinder, von denen ihr sagtet: `Sie werden zur
Beute werden!', und eure Söhne, die heute weder Gutes noch Böses
kennen, sie sollen dorthin kommen, und ihnen werde ich es geben,
und sie sollen es in Besitz nehmen. $40$ Ihr aber, wendet euch
und brecht auf zur Wüste, auf dem Weg zum Schilfmeer!
$41$ Da antwortetet ihr und sagtet zu mir: Wir haben gegen den
HERRN gesündigt! Wir wollen hinaufziehen und kämpfen nach allem,
was der HERR, unser Gott, uns geboten hat. Und ihr gürtetet ein
jeder seine Waffen um und hieltet es für ein Leichtes, ins
Gebirge hinaufzuziehen. $42$ Da sprach der HERR zu mir: Sprich
zu ihnen: Zieht nicht hinauf und kämpft nicht, denn ich bin
nicht in eurer Mitte; damit ihr nicht vor euren Feinden
geschlagen werdet! $43$ So redete ich zu euch, aber ihr hörtet
nicht. Und ihr wart widerspenstig gegen den Befehl des HERRN und
handeltet vermessen und zogt in das Gebirge hinauf. $44$ Da
zogen die Amoriter aus, die auf jenem Gebirge wohnten, euch
entgegen und jagten euch nach, wie es die Bienen tun, und
zersprengten euch in Seir bis nach Horma. $45$ Und ihr kehrtet
zurück und weintet vor dem HERRN. Aber der HERR hörte nicht auf
eure Stimme und neigte sein Ohr nicht zu euch. - $46$ Und ihr
bliebet in Kadesch viele Tage, eben die Zeit, die ihr [dort]
bliebet.
\2\
Weg Israels durch die Wüste - Sieg über Sihon.
$1$ Und wir wandten uns und brachen auf zur Wüste, auf dem Weg
zum Schilfmeer, wie der HERR zu mir geredet hatte. Und wir
umzogen das Gebirge Seir viele Tage [lang]. $2$ Und der HERR
redete zu mir und sprach: $3$ Lange genug habt ihr dieses
Gebirge umzogen. Wendet euch nach Norden! $4$ Und gebiete dem
Volk und sage: Ihr werdet nun das Gebiet eurer Brüder, der Söhne
Esau, durchziehen, die in Seir wohnen, und sie werden sich vor
euch fürchten. Aber hütet euch wohl! $5$ Laβt euch nicht in
Streit mit ihnen ein, denn ich werde euch von ihrem Land auch
nicht die Breite einer Fuβsohle geben! Denn das Gebirge Seir
habe ich dem Esau zum Besitz gegeben. $6$ Nahrung sollt ihr
für Geld von ihnen kaufen, damit ihr zu essen habt, und auch
Wasser sollt ihr für Geld von ihnen kaufen, damit ihr zu trinken
habt. $7$ Denn der HERR, dein Gott, hat dich in allem Tun
deiner Hand gesegnet. Er gab acht auf deine Wanderung durch
diese groβe Wüste: diese vierzig Jahre ist der HERR, dein Gott,
mit dir gewesen; es hat dir an nichts gemangelt.
$8$ Und wir zogen von unseren Brüdern, den Söhnen Esau, die in
Seir wohnen, weiter [weg] von der Arabastraβe, von Elat und von
Ezjon-Geber und wandten uns und zogen auf dem Weg zur Wüste
Moabs. $9$ Da sprach der HERR zu mir: Befehde Moab nicht und
laβ dich nicht in einen Krieg mit ihnen ein, denn ich werde dir
von seinem Land keinen Besitz geben! Denn Ar habe ich den Söhnen
Lot zum Besitz gegeben. - $10$ Früher wohnten die Emiter
darin, ein groβes und zahlreiches und hochgewachsenes Volk wie
die Enakiter. $11$ Auch sie werden für Riesen gehalten wie die
Enakiter; die Moabiter aber nennen sie Emiter. $12$ Und in
Seir wohnten früher die Horiter. Aber die Söhne Esau verdrängten
sie und vernichteten sie vor sich her und wohnten an ihrer
Stelle, so wie Israel es mit dem Land seines Besitzes getan hat,
das der HERR ihnen gegeben hat. - $13$ Nun macht euch auf und
zieht über den Bach Sered! Und wir zogen über den Bach Sered.
$14$ Die Tage aber, die wir von Kadesch-Barnea wanderten, bis
wir über den Bach Sered zogen, [betrugen] 38 Jahre, bis die
Generation der kriegstüchtigen Männer aus dem Lager vollständig
[aufgerieben war], so wie der HERR ihnen geschworen hatte.
$15$ Und zwar war die Hand des HERRN gegen sie, um sie aus dem
Lager vollständig auszutilgen.
$16$ Und es geschah, als die kriegstüchtigen Männer aus der
Mitte des Volkes vollständig weggestorben waren, $17$ da
redete der HERR zu mir und sprach: $18$ Du wirst heute das
Gebiet von Moab, von Ar, durchziehen $19$ und dich den Söhnen
Ammon nähern, [bis du ihrer Grenze] gegenüber[stehst]. Du sollst
sie nicht befehden und dich nicht in Streit mit ihnen einlassen,
denn ich werde dir von dem Land der Söhne Ammon keinen Besitz
geben! Denn ich habe es den Söhnen Lot zum Besitz gegeben. -
$20$ Auch dieses wird für ein Land der Riesen gehalten. Riesen
wohnten früher darin, und die Ammoniter nennen sie Samsummiter:
$21$ ein groβes und zahlreiches und hochgewachsenes Volk, wie
die Enakiter. Und der HERR vernichtete sie vor ihnen, und sie
verdrängten sie und wohnten an ihrer Stelle, $22$ so wie er
[es] für die Söhne Esau getan hat, die in Seir wohnen, vor denen
er die Horiter vernichtete, so daβ sie sie verdrängten und an
ihrer Stelle wohnten bis auf diesen Tag. $23$ Und [was] die
Awiter [betrifft], die in Dörfern bis Gaza hin wohnten: die
Kaftoriter, die aus Kaftor ausgezogen waren, haben sie
vernichtet und wohnten an ihrer Stelle. - $24$ Macht euch auf,
brecht auf und zieht über den Fluβ Arnon! Siehe, ich habe den
Amoriter Sihon, den König von Heschbon, und sein Land in deine
Hand gegeben. Fang an, nimm [es] in Besitz und laβ dich in einen
Krieg mit ihm ein! $25$ An diesem Tag will ich anfangen,
Schrecken und Furcht vor dir auf die Völker unter dem ganzen
Himmel zu legen: Wenn sie die Nachricht von dir hören, werden
sie vor dir zittern und beben.
$26$ Da sandte ich Boten aus der Wüste Kedemot an Sihon, den
König von Heschbon, mit Worten des Friedens und lieβ [ihm]
sagen: $27$ Ich möchte durch dein Land ziehen auf der Straβe!
[Nur] auf der Straβe will ich gehen, ich will weder zur Rechten
noch zur Linken abweichen. $28$ Nahrung sollst du mir für Geld
verkaufen, daβ ich esse, und Wasser sollst du mir für Geld
geben, daβ ich trinke. Ich will nur hindurchziehen mit meinen
Füβen - $29$ wie mir die Söhne Esau getan haben, die in Seir
wohnen, und die Moabiter, die in Ar wohnen -, bis ich über den
Jordan hinüberziehe in das Land, das der HERR, unser Gott, uns
gibt. $30$ Aber Sihon, der König von Heschbon, wollte uns
nicht bei sich durchziehen lassen. Denn der HERR, dein Gott,
hatte seinen Geist verhärtet und sein Herz verstockt, damit er
ihn in deine Hand gäbe, so wie es heute ist. $31$ Und der HERR
sprach zu mir: Siehe, ich habe begonnen, Sihon und sein Land vor
dir dahinzugeben. Fang an, nimm es in Besitz, damit dir sein
Land gehört!
#
V. 32-37: Kap. 3,1-10; Jos 12,1-6.
#
$32$ Und Sihon zog zum Kampf aus, uns entgegen nach Jahza, er
und all sein Volk. $33$ Aber der HERR, unser Gott, gab ihn vor
uns dahin; und wir schlugen ihn und seine Söhne und all sein
Volk. $34$ In jener Zeit nahmen wir alle seine Städte ein, und
wir vollstreckten den Bann an jeder Stadt, an Männern, Frauen
und Kindern; wir lieβen keinen übrig, der entkam. $35$ Nur das
Vieh erbeuteten wir für uns und die Beute der Städte, die wir
einnahmen. $36$ Von Aroer, das am Ufer des Flusses Arnon
[liegt], und von der Stadt, die im Fluβtal [liegt], bis Gilead
gab es keine Stadt, die uns zu stark gewesen wäre: alles gab der
HERR, unser Gott, vor uns dahin. $37$ Nur dem Land der Söhne
Ammon, dem ganzen Gebiet am Fluβ Jabbok, hast du dich nicht
genähert, noch den Städten des Gebirges, nach allem, was der
HERR, unser Gott, geboten hatte.
\3\
Sieg über Og von Basan.
#
V. 1-10: Kap. 2,32-37; V. 1-17: Jos 12,1-6.
#
$1$ Und wir wandten uns und zogen den Weg nach Basan hinauf.
Und Og, der König von Basan, zog zum Kampf aus, uns entgegen
nach Edrei, er und all sein Volk. $2$ Und der HERR sprach zu
mir: Fürchte ihn nicht, denn in deine Hand habe ich ihn und all
sein Volk und sein Land gegeben! Und tu [mit] ihm, wie du [mit]
Sihon, dem König der Amoriter, getan hast, der in Heschbon
wohnte! $3$ Und der HERR, unser Gott, gab auch Og, den König
von Basan, und all sein Volk in unsere Hand. Und wir schlugen
ihn, bis ihm keiner übrigblieb, der entkam. $4$ Und alle seine
Städte nahmen wir in jener Zeit ein. Es gab keine Stadt, die wir
ihnen nicht nahmen: sechzig Städte, den ganzen Landstrich Argob,
das Königreich des Og in Basan; $5$ alle diese Städte waren
befestigt mit hohen Mauern, Toren und Riegeln; abgesehen von den
sehr vielen offenen Landstädten. $6$ Und wir vollstreckten den
Bann an ihnen, wie wir es bei Sihon, dem König von Heschbon,
getan hatten. Wir vollstreckten an ihrer ganzen Bevölkerung den
Bann: an Männern, Frauen und Kindern. $7$ Aber alles Vieh und
die Beute der Städte erbeuteten wir für uns.
#
V. 8-17: 4Mo 32,33-42; Jos 13,8-33.
#
$8$ So nahmen wir in jener Zeit aus der Hand der beiden Könige
der Amoriter das Land, das jenseits des Jordan ist, vom Fluβ
Arnon bis an den Berg Hermon $9$ - die Sidonier nennen den
Hermon Sirjon, und die Amoriter nennen ihn Senir -: $10$ alle
Städte der Ebene und das ganze Gilead und das ganze Basan bis
nach Salcha und Edrei, den Städten im Königreich des Og in
Basan. $11$ Denn nur Og, der König von Basan, war von dem Rest
der Riesen [noch] übriggeblieben. Siehe, sein Bett, ein Bett aus
Eisen, ist es nicht in Rabba, [der Hauptstadt] der Söhne Ammon?
Seine Länge [beträgt] neun Ellen und seine Breite vier Ellen,
nach der Elle eines Mannes.
\3\
Verteilung des Ostjordanlandes.
$12$ Dieses Land nahmen wir zu jener Zeit in Besitz. [Das
Land] von Aroer an, das am Fluβ Arnon [liegt], und die Hälfte
des Gebirges Gilead und seine Städte gab ich den Rubenitern und
den Gaditern. $13$ Und den Rest von Gilead und das ganze
Basan, das Königreich des Og, gab ich dem halben Stamm Manasse,
den ganzen Landstrich Argob. Dieses ganze Basan wird das Land
der Riesen genannt. $14$ Jair, der Sohn Manasses, nahm den
ganzen Landstrich Argob bis zur Grenze der Geschuriter und der
Maachatiter und nannte sie, [die Ortschaften von] Basan, nach
seinem Namen: Zeltdörfer Jairs; [so heiβen sie] bis auf diesen
Tag. $15$ Und dem Machir gab ich Gilead. $16$ Und den
Rubenitern und den Gaditern gab ich [das Land] von Gilead bis
zum Fluβ Arnon, und zwar bis zur Mitte des Fluβtales als Grenze
und bis zum Fluβ Jabbok, der Grenze der Söhne Ammon, $17$ und
die Ebene mit dem Jordan als Grenze, von Kinneret bis zum Meer
der Ebene, dem Salzmeer, unterhalb der Abhänge des Pisga nach
Osten zu.
$18$ Und ich gebot euch zu jener Zeit und sagte: Der HERR,
euer Gott, hat euch dieses Land gegeben, es in Besitz zu nehmen.
Gerüstet sollt ihr vor euren Brüdern, den Söhnen Israel,
hinüberziehen, alle Kriegstüchtigen. $19$ Nur eure Frauen und
eure Kinder und euer Vieh - ich weiβ, daβ ihr viel Vieh habt -
sollen in euren Städten bleiben, die ich euch gegeben habe,
$20$ bis der HERR euren Brüdern Ruhe verschafft wie euch und
auch sie das Land in Besitz nehmen, das der HERR, euer Gott,
ihnen jenseits des Jordan gibt. Dann sollt ihr zurückkehren,
jeder zu seinem Besitz, den ich euch gegeben habe. $21$ Und
dem Josua gebot ich zu jener Zeit und sprach: Deine Augen haben
alles gesehen, was der HERR, euer Gott, diesen beiden Königen
getan hat. So wird der HERR allen Königreichen tun, zu denen du
hinüberziehst. $22$ Fürchtet sie nicht! Denn der HERR, euer
Gott, er ist es, der für euch kämpft.
\3\
Mose soll nicht nach Kanaan kommen.
$23$ Und ich flehte zu jener Zeit zum HERRN um Erbarmen:
$24$ Herr, HERR, du hast begonnen, deinen Knecht deine Gröβe
und deine starke Hand sehen zu lassen. Denn wo im Himmel und auf
Erden ist ein Gott, der [so etwas] wie deine Werke und wie deine
Machttaten tun könnte? $25$ Ich möchte doch [auch]
hinüberziehen und das gute Land sehen, das jenseits des Jordan
[liegt], dieses gute Bergland und den Libanon. $26$ Aber der
HERR war euretwegen über mich erzürnt und hörte nicht auf mich.
Und der HERR sprach zu mir: Laβ es genug sein! Rede mir nicht
mehr weiter von dieser Sache! $27$ Steige auf den Gipfel des
Pisga und erhebe deine Augen nach Westen und nach Norden, nach
Süden und nach Osten und sieh mit deinen Augen! Denn du wirst
nicht über diesen Jordan gehen. $28$ Und beauftrage Josua,
stärke ihn und festige ihn! Denn er soll vor diesem Volk
hinüberziehen, und er soll ihnen das Land, das du sehen wirst,
als Erbe austeilen. - $29$ Und wir blieben im Tal, Bet-Peor
gegenüber.
\4\
Aufforderung zum Gehorsam - Warnung vor Götzendienst.
$1$ Und nun, Israel, höre auf die Ordnungen und auf die
Rechtsbestimmungen, die ich euch zu tun lehre, damit ihr lebt
und hineinkommt und das Land in Besitz nehmt, das der HERR, der
Gott eurer Väter, euch gibt! $2$ Ihr sollt nichts hinzufügen
zu dem Wort, das ich euch gebiete, und sollt nichts davon
wegnehmen, damit ihr die Gebote des HERRN, eures Gottes, haltet,
die ich euch gebiete! $3$ Eure Augen haben gesehen, was der
HERR wegen des Baal-Peor getan hat. Denn jeden, der dem
Baal-Peor nachgelaufen ist, den hat der HERR, dein Gott, aus
deiner Mitte vernichtet. $4$ Ihr aber, die ihr dem HERRN,
eurem Gott, anhinget, ihr seid heute alle am Leben. $5$ Siehe,
ich habe euch Ordnungen und Rechtsbestimmungen gelehrt, so wie
der HERR, mein Gott, mir geboten hat, damit ihr danach handelt
mitten in dem Land, in das ihr kommt, um es in Besitz zu nehmen.
$6$ So bewahrt und tut sie! Denn das ist eure Weisheit und
eure Einsicht in den Augen der Völker, die all diese Ordnungen
hören. Und sie werden sagen: Ein wahrhaft weises und
verständiges Volk ist diese groβe Nation! $7$ Denn wo gibt es
eine groβe Nation, die Götter hätte, die ihr [so] nahe wären wie
der HERR, unser Gott, in allem, [worin] wir zu ihm rufen? $8$
Und wo gibt es eine groβe Nation, die [so] gerechte Ordnungen
und Rechtsbestimmungen hätte wie dieses ganze Gesetz, das ich
euch heute vorlege? $9$ Nur hüte dich und hüte deine Seele
sehr, daβ du die Dinge nicht vergiβt, die deine Augen gesehen
haben, und daβ sie nicht aus deinem Herzen schwinden alle Tage
deines Lebens! Und tue sie deinen Kindern und deinen
Kindeskindern kund: $10$ An dem Tag, an dem du vor dem HERRN,
deinem Gott, am Horeb standest, als der HERR zu mir sprach:
`Versammle mir das Volk, daβ ich sie meine Worte hören lasse,
die sie lernen sollen, um mich zu fürchten all die Tage, solange
sie auf dem Erdboden leben und die sie ihre Kinder lehren
sollen!', $11$ da tratet ihr hinzu und standet unten am Berg.
Der Berg aber brannte im Feuer bis ins Herz des Himmels, [und da
war] Finsternis, Gewölk und Dunkel. $12$ Und der HERR redete
zu euch mitten aus dem Feuer. Die Stimme der Worte hörtet ihr,
aber ihr saht keine Gestalt, nur eine Stimme [war zu hören].
$13$ Und er verkündigte euch seinen Bund, den zu halten er
euch gebot: die zehn Worte. Und er schrieb sie auf zwei
steinerne Tafeln. $14$ Und mir gebot der HERR zu jener Zeit,
euch Ordnungen und Rechtsbestimmungen zu lehren, damit ihr sie
hieltet in dem Land, in das ihr hinüberzieht, um es in Besitz zu
nehmen.
$15$ So hütet eure Seelen sehr - denn ihr habt keinerlei
Gestalt gesehen an dem Tag, als der HERR am Horeb mitten aus dem
Feuer zu euch redete -, $16$ daβ ihr nicht zu [eurem]
Verderben handelt und euch ein Götterbild macht in Gestalt
irgendeines Götzenbildes, das Abbild eines männlichen oder eines
weiblichen [Wesens], $17$ das Abbild irgendeines Tieres, das
[es] auf der Erde [gibt], das Abbild irgendeines geflügelten
Vogels, der am Himmel fliegt, $18$ das Abbild von irgend
etwas, das auf dem Erdboden kriecht, das Abbild irgendeines
Fisches, der im Wasser unter der Erde ist, $19$ und daβ du
deine Augen nicht zum Himmel erhebst und, wenn du die Sonne und
den Mond und die Sterne, das ganze Heer des Himmels siehst, dich
verleiten läβt und dich vor ihnen niederwirfst und ihnen dienst,
die doch der HERR, dein Gott, allen Völkern unter dem ganzen
Himmel zugeteilt hat! $20$ Euch aber hat der HERR genommen und
euch herausgeführt aus dem eisernen Schmelzofen, aus Ägypten,
damit ihr das Volk seines Erbteils wäret, so wie [es] heute
[ist].
$21$ Und der HERR war euretwegen über mich erzürnt, und er
schwor, daβ ich nicht über den Jordan gehen und nicht in das
gute Land kommen sollte, das der HERR, dein Gott, dir als
Erbteil gibt. $22$ Denn ich sterbe in diesem Land, ich gehe
nicht über den Jordan. Ihr aber werdet hinüberziehen und dieses
gute Land in Besitz nehmen. $23$ Hütet euch, daβ ihr ja nicht
den Bund des HERRN, eures Gottes, vergeβt, den er mit euch
geschlossen hat, und euch ein Götterbild macht in der Gestalt
von irgend etwas, das der HERR, dein Gott, dir verboten hat.
$24$ Denn der HERR, dein Gott, ist ein verzehrendes Feuer, ein
eifersüchtiger Gott!
$25$ Wenn du Kinder und Kindeskinder zeugst und ihr im Lande
alteingesessen seid und ihr zu [eurem] Verderben handelt und
euch ein Götterbild macht in der Gestalt irgendeines
[Lebewesens] und tut, was böse ist in den Augen des HERRN,
deines Gottes, ihn zu reizen, $26$ so rufe ich heute den
Himmel und die Erde als Zeugen gegen euch auf, daβ ihr mit
Sicherheit schnell weggerafft werdet aus dem Land, in das ihr
über den Jordan zieht, um es in Besitz zu nehmen. Ihr werdet
eure Tage darin nicht verlängern, sondern völlig vernichtet
werden. $27$ Und der HERR wird euch unter die Völker
zerstreuen, und ihr werdet übrigbleiben, ein geringes Häuflein
unter den Nationen, wohin der HERR euch führen wird. $28$ Dort
werdet ihr Göttern dienen, dem Werk von Menschenhänden, aus Holz
und Stein, die nicht sehen und nicht hören, nicht essen und
nicht riechen können.
$29$ Dann werdet ihr von dort aus den HERRN, deinen Gott,
suchen. Und du wirst ihn finden, wenn du mit deinem ganzen
Herzen und mit deiner ganzen Seele nach ihm fragen wirst. $30$
Wenn du in Not bist und wenn alle diese Dinge dich getroffen
haben am Ende der Tage, wirst du zum HERRN, deinem Gott,
umkehren und auf seine Stimme hören. $31$ Denn ein
barmherziger Gott ist der HERR, dein Gott. Er wird dich nicht
aufgeben und dich nicht vernichten und wird den Bund deiner
Väter nicht vergessen, den er ihnen geschworen hat. $32$ Denn
frage doch nach den früheren Tagen, die vor dir gewesen sind,
von dem Tag an, als Gott den Menschen auf der Erde geschaffen
hat, und von einem Ende des Himmels bis zum anderen Ende des
Himmels, ob [je] eine solch groβe Sache geschehen oder ob
dergleichen gehört worden sei. $33$ Hat [je] ein Volk die
Stimme Gottes mitten aus dem Feuer reden hören, wie du sie
gehört hast, und ist am Leben geblieben? - $34$ Oder hat [je]
ein Gott versucht hinzugehen, um sich eine Nation mitten aus
einer [anderen] Nation zu holen durch Prüfungen, durch Zeichen
und durch Wunder und durch Krieg und mit starker Hand und mit
ausgestrecktem Arm und durch groβe Schreckenstaten nach allem,
was der HERR, euer Gott, in Ägypten vor deinen Augen für euch
getan hat? $35$ Du hast es zu sehen bekommen, damit du
erkennst, daβ der HERR der [alleinige] Gott ist. Auβer ihm gibt
es sonst keinen. $36$ Vom Himmel her hat er dich seine Stimme
hören lassen, um dich zu unterweisen. Und auf der Erde hat er
dich sein groβes Feuer sehen lassen, und mitten aus dem Feuer
hast du seine Worte gehört. $37$ Und weil er deine Väter
geliebt und ihre Nachkommen nach ihnen erwählt hat, hat er dich
mit seinem Angesicht, mit seiner groβen Kraft aus Ägypten
herausgeführt, $38$ um Nationen vor dir zu vertreiben, gröβer
und stärker als du, um dich herzubringen [und] dir ihr Land als
Erbteil zu geben, so wie [es] heute [ist].
$39$ So erkenne denn heute und nimm dir zu Herzen, daβ der
HERR der [alleinige] Gott ist im Himmel oben und auf der Erde
unten, keiner sonst! $40$ Und halte seine Ordnungen und seine
Gebote, die ich dir heute gebiete, damit es dir und deinen
Kindern nach dir gut geht und damit du deine Tage verlängerst in
dem Land, das der HERR, dein Gott, dir für immer gibt.
\4\
Zufluchtsstädte im Ostjordanland.
$41$ Damals sonderte Mose drei Städte aus jenseits des Jordan,
gegen Sonnenaufgang, $420$ damit ein Totschläger dahin fliehen
kann, der seinen Nächsten unabsichtlich erschlagen hat und ihn
nicht schon vorher haβte - daβ er in eine von diesen Städten
fliehen und am Leben bleiben kann: $43$ Bezer in der Wüste, im
Land der Ebene, für die Rubeniter und Ramot in Gilead für die
Gaditer und Golan in Basan für die Manassiter.
\4\
Einleitung zum Gesetz.
#
V. 46-49: Jos 12,1-6.
#
$44$ Und dies ist das Gesetz, das Mose den Söhnen Israel
vorlegte. $45$ Dies sind die Zeugnisse, die Ordnungen und die
Rechtsbestimmungen, die Mose zu den Söhnen Israel redete, als
sie aus Ägypten zogen, $46$ jenseits des Jordan im Tal,
Bet-Peor gegenüber, im Land des Sihon, des Königs der Amoriter,
der in Heschbon wohnte, den Mose und die Söhne Israel geschlagen
haben, als sie aus Ägypten zogen. $47$ Und sie nahmen sein
Land in Besitz und das Land des Og, des Königs von Basan, [das
Land] der beiden Könige der Amoriter, die jenseits des Jordan
[wohnten, gegen] Sonnenaufgang, $48$ von Aroer an, das am Ufer
des Flusses Arnon [liegt], bis an den Berg Sion, das ist der
Hermon, $49$ und die ganze Ebene jenseits des Jordan, nach
Osten zu und bis an das Meer der Ebene unterhalb der Abhänge des
Pisga.
\5\
Die zehn Gebote.
$1$ Und Mose rief ganz Israel herbei und sprach zu ihnen:
Höre, Israel, die Ordnungen und die Rechtsbestimmungen, die ich
heute vor euren Ohren rede! Lernt sie und achtet darauf, sie zu
tun!
$2$ Der HERR, unser Gott, hat am Horeb einen Bund mit uns
geschlossen. $3$ Nicht mit unsern Vätern hat der HERR diesen
Bund geschlossen, sondern mit uns, die wir heute hier alle am
Leben sind. $4$ Von Angesicht zu Angesicht hat der HERR auf
dem Berg mitten aus dem Feuer mit euch geredet - $5$ ich stand
zwischen dem HERRN und euch zu jener Zeit, um euch das Wort des
HERRN zu verkünden; denn ihr fürchtetet euch vor dem Feuer und
stieget nicht auf den Berg -, indem er sprach:
#
V. 6-21: 2Mo 20,1-17.
#
$6$ Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus dem Land
Ägypten, aus dem Sklavenhaus herausgeführt habe. $7$ Du sollst
keine anderen Götter haben neben mir . - $8$ Du sollst dir
kein Götterbild machen, irgendein Abbild dessen, was oben im
Himmel oder was unten auf der Erde oder was in den Wassern unter
der Erde ist. $9$ Du sollst dich vor ihnen nicht niederwerfen
und ihnen nicht dienen. Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein
eifersüchtiger Gott, der die Schuld der Väter heimsucht an den
Kindern und an der dritten und vierten [Generation] von denen,
die mich hassen, $10$ der aber Gnade erweist auf Tausende hin
denen, die mich lieben und meine Gebote halten. - $11$ Du
sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht zu Nichtigem
aussprechen. Denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der
seinen Namen zu Nichtigem ausspricht. - $12$ Beachte den
Sabbattag, um ihn heilig zu halten, so wie der HERR, dein Gott,
es dir geboten hat! $13$ Sechs Tage sollst du arbeiten und all
deine Arbeit tun; $14$ aber der siebte Tag ist Sabbat für den
HERRN, deinen Gott. Du sollst [an ihm] keinerlei Arbeit tun, du
und dein Sohn und deine Tochter und dein Sklave und deine
Sklavin und dein Rind und dein Esel und all dein Vieh und der
Fremde bei dir, der innerhalb deiner Tore [wohnt], damit dein
Sklave und deine Sklavin ruhen wie du. $15$ Und denke daran,
daβ du Sklave warst im Land Ägypten und daβ der HERR, dein Gott,
dich mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm von dort
herausgeführt hat! Darum hat der HERR, dein Gott, dir geboten,
den Sabbattag zu feiern. - $16$ Ehre deinen Vater und deine
Mutter, wie der HERR, dein Gott, [es] dir geboten hat, damit
deine Tage lange währen und damit es dir gutgeht in dem Land,
das der HERR, dein Gott, dir gibt! - $17$ Du sollst nicht
töten. - $18$ Und du sollst nicht ehebrechen. - $19$ Und du
sollst nicht stehlen. - $20$ Und du sollst kein falsches
Zeugnis gegen deinen Nächsten ablegen . - $21$ Und du sollst
die Frau deines Nächsten nicht begehren. Und du sollst dich
nicht gelüsten lassen nach dem Haus deines Nächsten [noch] nach
seinem Feld, noch nach seinem Knecht, noch nach seiner Magd,
[noch] nach seinem Rind, noch nach seinem Esel, noch nach allem,
was dein Nächster hat.
$22$ Diese Worte redete der HERR auf dem Berg zu eurer ganzen
Versammlung mitten aus dem Feuer, dem Gewölk und dem Dunkel mit
gewaltiger Stimme und fügte nichts hinzu. Und er schrieb sie auf
zwei steinerne Tafeln und gab sie mir.
\5\
Mose als Mittler zwischen Gott und Israel
$23$Und es geschah, als ihr die Stimme mitten aus der Finsternis
hörtet, während der Berg im Feuer brannte, da tratet ihr zu mir
heran, alle Oberhäupter eurer Stämme und eure Ältesten, $24$
und sagtet: Siehe, der HERR, unser Gott, hat uns seine
Herrlichkeit und seine Gröβe sehen lassen, und wir haben seine
Stimme mitten aus dem Feuer gehört. An diesem Tag haben wir
gesehen, daβ Gott mit dem Menschen reden kann und der am Leben
bleibt. $25$ Und nun, wozu sollen wir sterben? Denn dieses
groβe Feuer wird uns verzehren. Wenn wir die Stimme des HERRN,
unseres Gottes, noch weiter hören, dann werden wir sterben.
$26$ Denn wer ist unter allen Sterblichen, der die Stimme des
lebendigen Gottes mitten aus dem Feuer hätte reden hören wie wir
und wäre am Leben geblieben? $27$ Tritt du hinzu und höre
alles, was der HERR, unser Gott, sagen wird. Und du, du sollst
alles zu uns reden, was der HERR, unser Gott, zu dir reden wird,
und wir wollen es hören und tun. $28$ Und der HERR hörte die
Stimme eurer Worte, als ihr zu mir redetet. Da sprach der HERR
zu mir: Ich habe die Stimme der Worte dieses Volkes gehört, die
sie zu dir geredet haben. Sie haben recht geredet mit allem, was
sie gesagt haben. $29$ Möge doch diese ihre Gesinnung bleiben,
mich allezeit zu fürchten und alle meine Gebote zu halten, damit
es ihnen und ihren Kindern ewig gutgeht! $30$ Geh, sage zu
ihnen: Kehrt in eure Zelte zurück! $31$ Du aber bleibe hier
bei mir stehen! Und ich will all die Gebote und die Ordnungen
und die Rechtsbestimmungen zu dir reden, die du sie lehren
sollst, damit sie sie tun in dem Land, das ich ihnen gebe, es in
Besitz zu nehmen. - $32$ Achtet nun darauf, zu tun, wie der
HERR, euer Gott, [es] euch geboten hat! Weicht nicht [davon] ab
zur Rechten noch zur Linken! $33$ Auf dem ganzen Weg, den der
HERR, euer Gott, euch geboten hat, sollt ihr gehen, damit ihr
lebt und es euch gutgeht und ihr eure Tage verlängert in dem
Land, das ihr in Besitz nehmen werdet.
\6\
Aufforderung zur Verehrung des einen Gottes.
$1$ Und dies ist das Gebot, die Ordnungen und die
Rechtsbestimmungen, die der HERR, euer Gott, geboten hat, euch
zu ehren, damit ihr sie tut in dem Land, in das ihr
hinüberzieht, um es in Besitz zu nehmen, $2$ damit du den
HERRN, deinen Gott, fürchtest alle Tage deines Lebens, um alle
seine Ordnungen und seine Gebote zu bewahren, die ich dir
gebiete - du und dein Sohn und deines Sohnes Sohn -, und damit
deine Tage lange währen. $3$ Höre nun, Israel, und achte
darauf, [sie] zu tun, damit es dir gutgeht und ihr sehr
zahlreich werdet - wie der HERR, der Gott deiner Väter, zu dir
geredet hat - in einem Land, das von Milch und Honig überflieβt!
$4$ Höre, Israel: Der HERR ist unser Gott, der HERR allein!
$5$ Und du sollst den HERRN, deinen Gott, lieben mit deinem
ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen
Kraft. $6$ Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollen
in deinem Herzen sein. $7$ Und du sollst sie deinen Kindern
einschärfen, und du sollst davon reden, wenn du in deinem Hause
sitzt und wenn du auf dem Weg gehst, wenn du dich hinlegst und
wenn du aufstehst. $8$ Und du sollst sie als Zeichen auf deine
Hand binden, und sie sollen als Merkzeichen zwischen deinen
Augen sein, $9$ und du sollst sie auf die Pfosten deines
Hauses und an deine Tore schreiben. $10$ Und es soll
geschehen, wenn der HERR, dein Gott, dich in das Land bringt,
das er deinen Vätern, Abraham, Isaak und Jakob, geschworen hat,
dir zu geben: groβe und gute Städte, die du nicht gebaut hast,
$11$ und Häuser voll von allem Guten, die du nicht gefüllt
hast, und ausgehauene Zisternen, die du nicht ausgehauen hast,
Weinberge und Olivenbäume, die du nicht gepflanzt hast, und
[wenn] du dann essen und satt werden wirst, $12$ so hüte dich,
daβ du den HERRN ja nicht vergiβt, der dich herausgeführt hat
aus dem Land Ägypten, aus dem Sklavenhaus. $13$ Den HERRN,
deinen Gott, sollst du fürchten und ihm dienen, und bei seinem
Namen sollst du schwören. $14$ Ihr sollt nicht anderen
Göttern, von den Göttern der Völker, die rings um euch her sind,
nachlaufen - $15$ denn als ein eifersüchtiger Gott ist der
HERR, dein Gott, in deiner Mitte -, damit nicht der Zorn des
HERRN, deines Gottes, gegen dich entbrennt und er dich vom
Erdboden weg vernichtet.
$16$ Ihr sollt den HERRN, euren Gott, nicht prüfen, wie ihr
ihn zu Massa geprüft habt. $17$ Halten, ja, halten sollt ihr
die Gebote des HERRN, eures Gottes, und seine Zeugnisse und
seine Ordnungen, die er dir geboten hat. $18$ Und du sollst
tun, was recht und gut ist in den Augen des HERRN, damit es dir
gutgeht und du hineinkommst und das gute Land in Besitz nimmst,
das der HERR deinen Vätern zugeschworen hat, $19$ um alle
deine Feinde vor dir hinauszustoβen, so wie der HERR geredet
hat.
$20$ Wenn dein Sohn dich künftig fragt: Was [bedeuten] die
Zeugnisse und die Ordnungen und die Rechtsbestimmungen, die der
HERR, unser Gott, euch geboten hat?, $21$ dann sollst du
deinem Sohn sagen: Sklaven waren wir beim Pharao in Ägypten. Der
HERR aber hat uns mit starker Hand aus Ägypten herausgeführt,
$22$ und der HERR tat vor unseren Augen groβe und unheilvolle
Zeichen und Wunder an Ägypten, an dem Pharao und an seinem
ganzen Haus. $23$ Uns aber führte er von dort heraus, um uns
herzubringen, uns das Land zu geben, das er unsern Vätern
zugeschworen hat. $24$ Und der HERR hat uns geboten, alle
diese Ordnungen zu tun, den HERRN, unsern Gott, zu fürchten,
damit es uns gutgeht alle Tage und er uns am Leben erhält, so
wie [es] heute [ist]. $25$ Und es wird unsere Gerechtigkeit
sein, wenn wir darauf achten, dieses ganze Gebot vor dem HERRN,
unserm Gott, zu tun, so wie er [es] uns befohlen hat.
\7\
Gebot der Ausrottung der Kanaaniter und ihres Götzendienstes.
$1$ Wenn der HERR, dein Gott, dich in das Land bringt, in das
du [jetzt] hineinkommst, um es in Besitz zu nehmen, und [wenn er
dann] viele Nationen vor dir hinaustreibt: die Hetiter und die
Girgasiter und die Amoriter und die Kanaaniter und die Perisiter
und die Hewiter und die Jebusiter, sieben Nationen, gröβer und
stärker als du, $2$ und [wenn] der HERR, dein Gott, sie vor
dir dahingibt, und du sie schlägst, [dann] sollst du unbedingt
an ihnen den Bann vollstrecken. Du sollst keinen Bund mit ihnen
schlieβen noch ihnen gnädig sein. $3$ Und du sollst dich nicht
mit ihnen verschwägern. Deine Tochter darfst du nicht seinem
Sohn geben, und seine Tochter darfst du nicht für deinen Sohn
nehmen. $4$ Denn er würde deinen Sohn von mir abwenden, daβ er
andern Göttern dient, und der Zorn des HERRN würde gegen euch
entbrennen, und er würde dich schnell vernichten. $5$ Sondern
so sollt ihr an ihnen tun: Ihre Altäre sollt ihr niederreiβen
und ihre Gedenksteine zerbrechen und ihre Ascherim umhauen und
ihre Götterbilder mit Feuer verbrennen. $6$ Denn du bist dem
HERRN, deinem Gott, ein heiliges Volk. Dich hat der HERR, dein
Gott, erwählt, daβ du ihm als Eigentumsvolk gehörst aus allen
Völkern, die auf dem Erdboden sind. $7$ Nicht weil ihr mehr
wäret als alle Völker, hat der HERR sich euch zugeneigt und euch
erwählt - ihr seid ja das geringste unter allen Völkern -, $8$
sondern wegen der Liebe des HERRN zu euch, und weil er den Eid
hielt, den er euren Vätern geschworen, hat der HERR euch mit
starker Hand herausgeführt und dich erlöst aus dem Sklavenhaus,
aus der Hand des Pharao, des Königs von Ägypten.
$9$ So erkenne denn, daβ der HERR, dein Gott, der Gott ist,
der treue Gott, der den Bund und die Güte bis auf tausend
Generationen denen bewahrt, die ihn lieben und seine Gebote
halten, $10$ und der denen, die ihn hassen, ins Angesicht
vergilt, um sie umkommen zu lassen. Nicht zögert er gegenüber
dem, der ihn haβt, ins Angesicht vergilt er ihm! $11$ So
sollst du das Gebot und die Ordnungen und die Rechtsbestimmungen
halten, die zu tun ich dir heute befehle. $12$ Und es wird
geschehen: dafür daβ ihr diesen Rechtsbestimmungen gehorcht, sie
bewahrt und sie tut, wird der HERR, dein Gott, dir den Bund und
die Güte bewahren, die er deinen Vätern geschworen hat. $13$
Und er wird dich lieben und dich segnen und dich zahlreich
werden lassen. Er wird die Frucht deines Leibes segnen und die
Frucht deines Landes, dein Getreide, deinen Most und dein Öl,
den Wurf deiner Rinder und den Zuwachs deiner Schafe, in dem
Land, das er deinen Vätern geschworen hat, dir zu geben. $14$
Gesegnet wirst du sein vor allen Völkern. Kein Unfruchtbarer und
keine Unfruchtbare wird bei dir sein noch bei deinem Vieh.
$15$ Und der HERR wird jede Krankheit von dir abwenden. Und
keine der bösen Seuchen Ägyptens, die du kennst, wird er auf
dich legen, sondern er wird sie auf alle deine Hasser bringen.
$16$ Und du wirst alle Völker verzehren, die der HERR, dein
Gott, dir preisgibt. Du sollst ihretwegen nicht betrübt sein,
und du sollst ihren Göttern nicht dienen; denn das wäre ein
Fallstrick für dich. $17$ Wenn du in deinem Herzen sagst:
Diese Nationen sind gröβer als ich; wie könnte ich sie
vertreiben? -, $18$ fürchte dich nicht vor ihnen! Denk doch
daran, was der HERR, dein Gott, dem Pharao und allen Ägyptern
angetan hat, $19$ an die groβen Prüfungen, die deine Augen
gesehen, und an die Zeichen und die Wunder und die starke Hand
und den ausgestreckten Arm, womit der HERR, dein Gott, dich
herausgeführt hat! Ebenso wird der HERR, dein Gott, an all den
Völkern tun, vor denen du dich fürchtest. $20$ Und auch die
Hornissen wird der HERR, dein Gott, gegen sie senden, bis
[alle], die übriggeblieben sind und die sich vor dir versteckt
haben, umgekommen sind. $21$ Erschrick nicht vor ihnen! Denn
der HERR, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein groβer und
furchtbarer Gott. $22$ Und der HERR, dein Gott, wird diese
Nationen nach und nach vor dir hinaustreiben. Du wirst sie nicht
schnell vernichten können, damit sich das Wild des Feldes nicht
gegen dich vermehrt. $23$ Und der HERR, dein Gott, wird sie
vor dir dahingeben und sie in groβe Bestürzung versetzen, bis
sie vernichtet sind. $24$ Und er wird ihre Könige in deine
Hand geben, und du wirst ihre Namen ausrotten unter dem Himmel.
Kein Mensch wird vor dir bestehen, bis du sie vernichtet hast.
$25$ Die Bilder ihrer Götter sollt ihr mit Feuer verbrennen.
Du sollst nicht das Silber und das Gold[, das] an ihnen [ist,]
begehren und es dir nehmen, damit du dadurch nicht verstrickt
wirst; denn ein Greuel für den HERRN, deinen Gott, ist es.
$26$ Und du sollst keinen Greuel in dein Haus bringen, damit
du nicht gleich ihm dem Bann verfällst. Du sollst es als
abscheulich verabscheuen und es für einen greulichen Greuel
halten, denn Gebanntes ist es.
\8\
Ermahnung zur Dankbarkeit.
$1$ Das ganze Gebot, das ich dir heute gebiete, sollt ihr
halten, es zu tun, damit ihr lebt und zahlreich werdet und
hineinkommt und das Land in Besitz nehmt, das der HERR euren
Vätern zugeschworen hat. $2$ Und du sollst an den ganzen Weg
denken, den der HERR, dein Gott, dich diese vierzig Jahre in der
Wüste hat wandern lassen, um dich zu demütigen, um dich zu
prüfen [und] um zu erkennen, was in deinem Herzen ist, ob du
seine Gebote halten würdest oder nicht. $3$ Und er demütigte
dich und lieβ dich hungern. Und er speiste dich mit dem Man, das
du nicht kanntest und das deine Väter nicht kannten, um dich
erkennen zu lassen, daβ der Mensch nicht von Brot allein lebt.
Sondern von allem, was aus dem Mund des HERRN hervorgeht, lebt
der Mensch. $4$ Deine Kleidung an dir ist nicht verschlissen,
und dein Fuβ ist nicht geschwollen diese vierzig Jahre. $5$ So
erkenne in deinem Herzen, daβ der HERR, dein Gott, dich erzieht
wie ein Mann seinen Sohn erzieht! $6$ Halte nun die Gebote des
HERRN, deines Gottes, indem du auf seinen Wegen gehst und ihn
fürchtest. $7$ Denn der HERR, dein Gott, bringt dich in ein
gutes Land, ein Land von Wasserbächen, Quellen und Gewässern,
die in der Ebene und im Gebirge entspringen; $8$ ein Land des
Weizens und der Gerste, der Weinstöcke, Feigenbäume und
Granatbäume; ein Land mit ölreichen Olivenbäumen und Honig;
$9$ ein Land, in dem du nicht in Armut [dein] Brot essen
wirst, in dem es dir an nichts fehlen wird; ein Land, dessen
Steine Eisen sind und aus dessen Bergen du Kupfer hauen wirst.
$10$ Und du wirst essen und satt werden, und du sollst den
HERRN, deinen Gott, für das gute Land preisen, das er dir
gegeben hat. $11$ Hüte dich, daβ du den HERRN, deinen Gott,
nicht vergiβt, indem du seine Gebote und seine
Rechtsbestimmungen und seine Ordnungen, die ich dir heute gebe,
nicht hältst! - $12$ daβ nicht, wenn du iβt und satt wirst und
schöne Häuser baust und bewohnst $13$ und deine Rinder und
deine Schafe sich vermehren und dein Silber und Gold sich mehren
und alles, was du hast, sich mehrt, $14$ [daβ dann nicht] dein
Herz sich erhebt und du den HERRN, deinen Gott, vergiβt, der
dich aus dem Land Ägypten, aus dem Sklavenhaus, herausführte;
$15$ der dich wandern lieβ in der groβen und schrecklichen
Wüste, [wo] feurige Schlangen und Skorpione sind, in dem dürren
Land, wo kein Wasser ist; der dir Wasser aus dem Kieselfelsen
hervorbrachte; $16$ der dich in der Wüste mit Man speiste, das
deine Väter nicht kannten, um dich zu demütigen und um dich zu
prüfen, damit er dir am Ende wohltue $17$ und du [dann nicht]
in deinem Herzen sagst: Meine Kraft und die Stärke meiner Hand
hat mir dieses Vermögen verschafft! $18$ Sondern du sollst an
den HERRN, deinen Gott, denken, daβ er es ist, der dir Kraft
gibt, Vermögen zu schaffen; - damit er seinen Bund
aufrechterhält, den er deinen Vätern geschworen hat, so wie [es]
heute [ist]. $19$ Und es wird geschehen, wenn du je den HERRN,
deinen Gott, vergiβt und andern Göttern nachläufst und ihnen
dienst und dich vor ihnen niederwirfst, [so] bezeuge ich heute
gegen euch, daβ ihr ganz gewiβ umkommen werdet. $20$ Wie die
Nationen, die der HERR vor euch hat umkommen lassen, so werdet
ihr umkommen, dafür daβ ihr auf die Stimme des HERRN, eures
Gottes, nicht hört.
\9\
Warnung vor Überheblichkeit - Goldenes Kalb.
#
2Mo 32,1-35.
#
$1$ Höre, Israel! Du gehst heute über den Jordan, um
hineinzuziehen, [das Land von] Nationen in Besitz zu nehmen,
[die] gröβer und stärker [sind] als du, Städte, groβ und bis an
den Himmel befestigt, $2$ ein groβes und hochgewachsenes Volk,
die Söhne der Enakiter, die du kennst und von denen du gehört
hast: Wer kann vor den Söhnen Enak bestehen? $3$ So erkenne
denn heute, daβ der HERR, dein Gott, es ist, der vor dir her
hinübergeht als ein verzehrendes Feuer. Er selbst wird sie
vernichten und er selbst wird sie vor dir demütigen. Und du
wirst sie vertreiben und sie schnell umkommen lassen, so wie der
HERR zu dir geredet hat. $4$ Wenn der HERR, dein Gott, sie vor
dir hinausstöβt, sprich nicht in deinem Herzen: Wegen meiner
Gerechtigkeit hat der HERR mich [hierher]gebracht, um dieses
Land in Besitz zu nehmen. Denn wegen der Gottlosigkeit dieser
Nationen wird der HERR sie vor dir vertreiben. $5$ Nicht wegen
deiner Gerechtigkeit und der Aufrichtigkeit deines Herzens
kommst du hinein, um ihr Land in Besitz zu nehmen. Sondern wegen
der Gottlosigkeit dieser Nationen vertreibt der HERR, dein Gott,
sie vor dir und damit er das Wort aufrechterhält, das der HERR
deinen Vätern, Abraham, Isaak und Jakob, geschworen hat. $6$
So erkenne denn, daβ nicht wegen deiner Gerechtigkeit der HERR,
dein Gott, dir dieses gute Land gibt, es in Besitz zu nehmen!
Denn ein halsstarriges Volk bist du.
$7$ Denke daran, vergiβ nicht, wie du den HERRN, deinen Gott,
in der Wüste erzürnt hast! Von dem Tag an, als du aus dem Land
Ägypten herausgezogen bist, bis ihr an diesen Ort kamt, seid ihr
widerspenstig gegen den HERRN gewesen. $8$ Und am Horeb
erzürntet ihr den HERRN, und der HERR ergrimmte über euch, so
daβ er euch vernichten wollte. $9$ Als ich auf den Berg
gestiegen war, um die steinernen Tafeln zu empfangen, die Tafeln
des Bundes, den der HERR mit euch geschlossen hatte, da blieb
ich vierzig Tage und vierzig Nächte auf dem Berg - Brot aβ ich
nicht, und Wasser trank ich nicht -, $10$ und der HERR gab mir
die beiden steinernen Tafeln, beschrieben mit dem Finger Gottes.
Auf ihnen standen all die Worte, die der HERR auf dem Berg
mitten aus dem Feuer mit euch geredet hatte am Tag der
Versammlung. $11$ Und es geschah am Ende der vierzig Tage und
vierzig Nächte, da gab mir der HERR die beiden steinernen
Tafeln, die Tafeln des Bundes. $12$ Und der HERR sprach zu
mir: Mache dich auf, steig schnell von hier hinab! Denn dein
Volk, das du aus Ägypten herausgeführt hast, hat sich
versündigt. Sie sind schnell von dem Weg abgewichen, den ich
ihnen geboten habe; sie haben sich ein gegossenes Bild gemacht.
$13$ Und der HERR sprach zu mir und sagte: Ich habe dieses
Volk gesehen, und siehe, ein halsstarriges Volk ist es. $14$
Laβ mich, daβ ich sie vernichte und ihren Namen unter dem Himmel
auslösche! Dich aber will ich zu einer Nation machen, stärker
und gröβer als sie. $15$ Da wandte ich mich und stieg vom Berg
herab, die zwei Tafeln des Bundes in meinen beiden Händen, der
Berg aber brannte mit Feuer. $16$ Und ich sah, und siehe, ihr
hattet gegen den HERRN, euren Gott, gesündigt. Ihr hattet euch
ein gegossenes Kalb gemacht. Ihr wart schnell von dem Weg
abgewichen, den der HERR euch geboten hatte. $17$ Da faβte ich
die beiden Tafeln und warf sie aus meinen beiden Händen und
zerbrach sie vor euren Augen.
$18$ Und ich warf mich vor dem HERRN nieder wie das erste Mal
vierzig Tage und vierzig Nächte - Brot aβ ich nicht, und Wasser
trank ich nicht - wegen all eurer Sünden, die ihr begangen
hattet, indem ihr tatet, was in den Augen des HERRN böse war,
ihn zu reizen. $19$ Denn ich fürchtete mich vor dem Zorn und
dem Grimm, mit dem der HERR über euch erzürnt war, so daβ er
euch vernichten wollte. Und der HERR erhörte mich auch dieses
Mal. $20$ Auch über Aaron zürnte der HERR sehr, so daβ er ihn
vernichten wollte. Und ich bat zu jener Zeit auch für Aaron.
$21$ Euer Sündenwerk aber, das ihr gemacht hattet, das Kalb,
nahm ich, verbrannte es mit Feuer und zerstieβ es, indem ich es
völlig zermalmte, bis es zu feinem Staub wurde. Und ich warf
seinen Staub in den Bach, der vom Berg herabflieβt. - $22$
Auch bei Tabera und bei Massa und bei Kibrot-Hattaawa erzürntet
ihr den HERRN. - $23$ Und als der HERR euch aus Kadesch-Barnea
sandte und sprach: Zieht hinauf und nehmt das Land in Besitz,
das ich euch gegeben habe! - da wart ihr widerspenstig gegen den
Befehl des HERRN, eures Gottes, und ihr glaubtet ihm nicht und
gehorchtet seiner Stimme nicht. $24$ Widerspenstige seid ihr
gegen den HERRN gewesen von dem Tag an, da ich euch kenne.
$25$ Und ich warf mich vor dem HERRN nieder die vierzig Tage
und die vierzig Nächte, die ich dalag. Denn der HERR hatte
gesagt, daβ er euch vernichten wollte. $26$ Und ich betete zum
HERRN und sprach: Herr, HERR! Vernichte nicht dein Volk und dein
Erbteil, das du durch deine Gröβe erlöst, das du mit starker
Hand aus Ägypten herausgeführt hast! $27$ Denke an deine
Knechte, Abraham, Isaak und Jakob! Kehre dich nicht an die
Verstocktheit dieses Volkes und an seine Gottlosigkeit und an
seine Sünde, $28$ damit das Land, aus dem du uns herausgeführt
hast, nicht sagt: Weil der HERR nicht imstande war, sie in das
Land zu bringen, von dem er zu ihnen geredet hatte, und weil er
sie haβte, hat er sie herausgeführt, um sie in der Wüste sterben
zu lassen! $29$ Sie sind ja dein Volk und dein Erbteil, das du
herausgeführt hast mit deiner groβen Kraft und mit deinem
ausgestreckten Arm.
\10\
Zweite Gesetzestafeln - Aarons Tod - Aussonderung der Leviten -
Moses Fürbitte.
$1$ In jener Zeit sprach der HERR zu mir: Haue dir zwei
steinerne Tafeln aus wie die ersten und steige zu mir auf den
Berg herauf! Und mache dir eine Lade aus Holz! $2$ Und ich
werde auf die Tafeln die Worte schreiben, die auf den ersten
Tafeln waren, die du zerbrochen hast. Und du sollst sie in die
Lade legen. $3$ Und ich machte eine Lade aus Akazienholz und
hieb zwei steinerne Tafeln aus wie die ersten. Und ich stieg auf
den Berg, die zwei Tafeln in meiner Hand. $4$ Und er schrieb
auf die Tafeln, [ebenso] wie die erste Schrift [war], die zehn
Worte, die der HERR auf dem Berg mitten aus dem Feuer zu euch
geredet hatte am Tag der Versammlung. Und der HERR gab sie mir.
$5$ Und ich wandte mich und stieg vom Berg herab. Und ich
legte die Tafeln in die Lade, die ich gemacht hatte; und dort
blieben sie, wie der HERR mir geboten hatte.
$6$ Und die Söhne Israel brachen auf von Beerot-Bene-Jaakan
nach Moser. Dort starb Aaron, und dort wurde er begraben. Und an
seiner Stelle übte sein Sohn, Eleasar, den Priesterdienst aus.
$7$ Von dort brachen sie auf nach Gudgoda und von Gudgoda
nach Jotbata, einem Land mit Wasserbächen.
$8$ In jener Zeit sonderte der HERR den Stamm Levi dazu aus,
die Lade des Bundes des HERRN zu tragen, vor dem HERRN zu
stehen, um seinen Dienst zu verrichten und in seinem Namen zu
segnen, bis auf diesen Tag. $9$ Darum bekam Levi weder Anteil
noch ein Erbe mit seinen Brüdern. Der HERR selbst ist sein
Erbteil, so wie der HERR, dein Gott, ihm zugesagt hat.
$10$ Ich aber stand auf dem Berg wie die vorigen Tage,
vierzig Tage und vierzig Nächte, und der HERR erhörte mich auch
dieses Mal. Der HERR wollte dich nicht vernichten. $11$ Und
der HERR sprach zu mir: Geh hin, stelle dich zum Aufbruch vor
das Volk, damit sie hineinziehen und das Land in Besitz nehmen,
von dem ich ihren Vätern geschworen habe, [es] ihnen zu geben!
\10\
Gottes Forderung an Israel und Erinnerung an Taten Gottes.
$12$ Und nun, Israel, was fordert der HERR, dein Gott, von
dir als nur, den HERRN, deinen Gott, zu fürchten, auf allen
seinen Wegen zu gehen und ihn zu lieben und dem HERRN, deinem
Gott, zu dienen mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen
Seele, $13$ indem du die Gebote des HERRN und seine
Ordnungen, die ich dir heute gebe, hältst, dir zum Guten?
$14$ Siehe, dem HERRN, deinem Gott, [gehören] die Himmel und
die Himmel der Himmel, die Erde und alles, was in ihr ist.
$15$ [Doch] nur deinen Vätern hat der HERR sich zugeneigt,
sie zu lieben. Und er hat ihre Nachkommen nach ihnen, [nämlich]
euch, aus allen Völkern erwählt, so wie [es] heute [ist].
$16$ So beschneidet denn die Vorhaut eures Herzens und
verhärtet euren Nacken nicht mehr! $17$ Denn der HERR, euer
Gott, er ist der Gott der Götter und der Herr der Herren, der
groβe, mächtige und furchtbare Gott, der niemanden bevorzugt und
kein Bestechungsgeschenk annimmt, $18$ der Recht schafft der
Waise und der Witwe und den Fremden liebt, so daβ er ihm Brot
und Kleidung gibt. $19$ Auch ihr sollt den Fremden lieben;
denn Fremde seid ihr im Land Ägypten gewesen. $20$ Den HERRN,
deinen Gott, sollst du fürchten, ihm sollst du dienen und ihm
anhängen, und bei seinem Namen sollst du schwören. $21$ Er
ist dein Ruhm, und er ist dein Gott, der jene groβen und
furchtgebietenden Taten an dir erwiesen hat, die deine Augen
gesehen haben. $22$ Mit siebzig Seelen zogen deine Väter nach
Ägypten hinab; doch jetzt hat der HERR, dein Gott, dich an Menge
gemacht wie die Sterne des Himmels.
\11\
$1$ So sollst du nun den HERRN, deinen Gott, lieben und
sollst alle Tage seine Vorschriften halten und seine Ordnungen,
seine Rechtsbestimmungen und seine Gebote. $2$ Und erkennt
heute - denn nicht mit euren Kindern [rede ich], die die Zucht
des HERRN, eures Gottes, nicht erfahren und nicht gesehen haben
- seine Gröβe, seine starke Hand und seinen ausgestreckten Arm
$3$ und seine Zeichen und seine Taten, die er mitten in
Ägypten getan hat an Pharao, dem König von Ägypten, und an
seinem ganzen Land; $4$ und was er getan hat an der
Heeresmacht Ägyptens, an seinen Pferden und seinen Wagen, über
die er die Wasser des Schilfmeeres hinfluten lieβ, als sie euch
nachjagten, und die der HERR [so] umkommen lieβ bis auf diesen
Tag; $5$ und was er euch in der Wüste getan hat, bis ihr an
diesen Ort kamt; $6$ und was er an Datan und Abiram getan
hat, den Söhnen des Eliab, des Sohnes Rubens, wie die Erde ihren
Mund aufriβ und sie mitten in ganz Israel verschlang samt ihren
Familien und ihren Zelten und allem Bestand, der in ihrem
Gefolge war. - $7$ Sondern eure [eigenen] Augen haben das
ganze groβe Werk des HERRN gesehen, das er getan hat.
\11\
Segen und Fluch.
$8$ So haltet das ganze Gebot, das ich dir heute befehle,
damit ihr stark seid und hineinkommt und das Land in Besitz
nehmt, in das ihr hinüberzieht, um es in Besitz zu nehmen,
$9$ und damit ihr eure Tage verlängert in dem Land, von dem
der HERR euren Vätern geschworen hat, [es] ihnen und ihren
Nachkommen zu geben, ein Land, das von Milch und Honig
überflieβt. $10$ Denn das Land, in das du kommst, um es in
Besitz zu nehmen, ist nicht wie das Land Ägypten, von wo ihr
ausgezogen seid, wo du deine Saat sätest und mit deinem Fuβ
wässertest wie einen Gemüsegarten, $11$ sondern das Land, in
das ihr hinüberzieht, um es in Besitz zu nehmen, ist ein Land
mit Bergen und Tälern - vom Regen des Himmels trinkt es Wasser
-, $12$ ein Land, auf das der HERR, dein Gott, achthat.
Beständig sind die Augen des HERRN, deines Gottes, darauf
[gerichtet] vom Anfang des Jahres bis zum Ende des Jahres.
$13$ Und es wird geschehen, wenn ihr genau auf meine Gebote
hört, die ich euch heute gebiete, den HERRN, euren Gott, zu
lieben und ihm zu dienen mit eurem ganzen Herzen und mit eurer
ganzen Seele, $14$ dann gebe ich den Regen eures Landes zu
seiner Zeit, den Frühregen und den Spätregen, damit du dein
Getreide und deinen Most und dein Öl einsammelst. $15$ Und
ich werde für dein Vieh Kraut auf dem Feld geben, und du wirst
essen und satt werden. $16$ Hütet euch, daβ euer Herz sich ja
nicht betören läβt und ihr abweicht und andern Göttern dient und
euch vor ihnen niederwerft $17$ und der Zorn des HERRN gegen
euch entbrennt und er den Himmel verschlieβt, daβ es keinen
Regen gibt und der Erdboden seinen Ertrag nicht bringt und ihr
bald aus dem guten Land weggerafft werdet, das der HERR euch
gibt.
$18$ Und ihr sollt diese meine Worte auf euer Herz und auf
eure Seele legen und sie als Zeichen auf eure Hand binden, und
sie sollen als Merkzeichen zwischen euren Augen sein. $19$
Und ihr sollt sie eure Kinder lehren, indem ihr davon redet,
wenn du in deinem Haus sitzt und wenn du auf dem Weg gehst, wenn
du dich niederlegst und wenn du aufstehst. $20$ Und du sollst
sie auf die Pfosten deines Hauses und an deine Tore schreiben,
$21$ damit eure Tage und die Tage eurer Kinder zahlreich
werden in dem Land, von dem der HERR euren Vätern geschworen
hat, [es] ihnen zu geben, wie die Tage des Himmels über der
Erde. $22$ Denn wenn ihr dieses ganze Gebot, das ich euch zu
tun gebiete, treu haltet, indem ihr den HERRN, euren Gott,
liebt, auf all seinen Wegen geht und ihm anhängt, $23$ dann
wird der HERR alle diese Nationen vor euch vertreiben; und ihr
werdet Nationen vertreiben, gröβer und stärker als ihr. $24$
Jeder Ort, auf den eure Fuβsohle treten wird, wird euch gehören:
von der Wüste und dem Libanon und vom Strom, dem Strom Euphrat
an, bis an das westliche Meer wird euer Gebiet sein. $25$
Kein Mensch wird vor euch bestehen. Schrecken vor euch und
Furcht vor euch wird der HERR, euer Gott, auf das ganze Land
legen, das ihr betreten werdet, wie er zu euch geredet hat.
$26$ Siehe, ich lege euch heute Segen und Fluch vor: $27$
den Segen, wenn ihr den Geboten des HERRN, eures Gottes,
gehorcht, die ich euch heute gebiete, $28$ und den Fluch,
wenn ihr den Geboten des HERRN, eures Gottes, nicht gehorcht und
von dem Weg, den ich euch heute gebiete, abweicht, um andern
Göttern nachzulaufen, die ihr nicht kennt. $29$ Und es soll
geschehen, wenn der HERR, dein Gott, dich in das Land bringt, in
das du kommst, um es in Besitz zu nehmen, dann sollst du den
Segen auf dem Berg Garizim erteilen und den Fluch auf dem Berg
Ebal. $30$ Sind sie nicht jenseits des Jordan, hinter dem Weg
gegen Sonnenuntergang, im Land der Kanaaniter, die in der Ebene
wohnen, Gilgal gegenüber, bei den Terebinthen More? $31$ Denn
ihr geht über den Jordan, um hineinzuziehen, das Land in Besitz
zu nehmen, das der HERR, euer Gott, euch gibt; und ihr werdet es
in Besitz nehmen und darin wohnen.
$32$ Und so achtet darauf, all die Ordnungen und die
Rechtsbestimmungen zu tun, die ich euch heute vorlege!
\12\
Ort und Art des Gottesdienstes in Kanaan.
$1$ Dies sind die Ordnungen und die Rechtsbestimmungen, die
ihr halten sollt, sie zu tun in dem Land, das der HERR, der Gott
deiner Väter, dir gegeben hat, es in Besitz zu nehmen, all die
Tage, die ihr auf dem Erdboden lebt:
$2$ Ihr sollt all die Stätten vollständig ausrotten, wo die
Nationen, die ihr vertreiben werdet, ihren Göttern gedient haben
auf den hohen Bergen, auf den Hügeln und unter jedem grünen
Baum. $3$ Und ihr sollt ihre Altäre niederreiβen und ihre
Gedenksteine zerbrechen und ihre Ascherim mit Feuer verbrennen
und die Bilder ihrer Götter umhauen. Und ihr sollt ihren Namen
von jener Stätte ausrotten.
$4$ Den HERRN, euren Gott, dürft ihr so nicht verehren.
$5$ Sondern ihr sollt die Stätte aufsuchen, die der HERR,
euer Gott, aus all euren Stämmen erwählen wird, um seinen Namen
dort niederzulegen, daβ er [dort] wohne, und dahin sollst du
kommen. $6$ Und dahin sollt ihr eure Brandopfer bringen und
eure Schlachtopfer, eure Zehnten und das Hebopfer eurer Hand und
eure Gelübde und eure freiwilligen Gaben und die Erstgeburten
eurer Rinder und Schafe. $7$ Und dort sollt ihr vor dem
HERRN, eurem Gott, essen und euch freuen, ihr und eure Familien,
an allem, was eure Hand erworben hat, worin der HERR, dein Gott,
dich gesegnet hat. $8$ Ihr dürft es nicht [mehr] so machen
nach allem, wie wir [es] heute hier tun, [daβ] jeder all [das
tut, was] in seinen Augen recht ist. $9$ Denn ihr seid bis
jetzt noch nicht zu der Ruhe und zu dem Erbteil gekommen, das
der HERR, dein Gott, dir gibt. $10$ Seid ihr aber über den
Jordan gezogen und wohnt in dem Land, das der HERR, euer Gott,
euch erben läβt und hat er euch Ruhe verschafft vor all euren
Feinden ringsum, daβ ihr sicher wohnt, $11$ dann soll es
geschehen: die Stätte, die der HERR, euer Gott, erwählen wird,
seinen Namen dort wohnen zu lassen, dahin sollt ihr alles
bringen, was ich euch gebiete: eure Brandopfer und eure
Schlachtopfer, eure Zehnten und das Hebopfer eurer Hand und all
das Auserlesene eurer Gelübde, die ihr dem HERRN geloben werdet.
$12$ Und ihr sollt euch vor dem HERRN, eurem Gott, freuen,
ihr und eure Söhne und eure Töchter und eure Sklaven und eure
Sklavinnen und der Levit, der in euren Toren [wohnt], denn er
hat weder Anteil noch Erbe mit euch.
$13$ Hüte dich, daβ du ja nicht deine Brandopfer an jeder
Stätte opferst, die du siehst! $14$ Sondern an der Stätte,
die der HERR in einem deiner Stämme erwählen wird, dort sollst
du deine Brandopfer opfern, und dort sollst du alles tun, was
ich dir gebiete. $15$ Doch magst du ganz nach Herzenslust
schlachten und Fleisch essen in all deinen Toren nach dem Segen
des HERRN, deines Gottes, den er dir gegeben hat. Der Unreine
und der Reine mögen es essen, wie [man] die Gazelle und wie
[man] den Hirsch [iβt] . $16$ Nur das Blut dürft ihr nicht
essen, auf die Erde sollt ihr es gieβen wie Wasser. - $17$ In
deinen Toren darfst du nicht essen den Zehnten deines Getreides
und deines Mostes und deines Öles noch die Erstgeburten deiner
Rinder und deiner Schafe, noch irgend etwas von deinen Gelübden,
die du geloben wirst, noch deine freiwilligen Gaben, noch das
Hebopfer deiner Hand. $18$ Sondern vor dem HERRN, deinem
Gott, an der Stätte, die der HERR, dein Gott, erwählen wird,
sollst du es essen, du und dein Sohn und deine Tochter und dein
Sklave und deine Sklavin und der Levit, der in deinen Toren
[wohnt]. Und du sollst dich vor dem HERRN, deinem Gott, freuen
an allem, was deine Hand erworben hat. $19$ Hüte dich, daβ du
den Leviten ja nicht [im Stich] läβt all deine Tage [, die du]
in deinem Land [lebst]!
$20$ Wenn der HERR, dein Gott, dein Gebiet erweitern wird, so
wie er zu dir geredet hat, und du sagst: `Ich will Fleisch essen
!', weil deine Seele Fleisch zu essen begehrt, so magst du nach
Herzenslust Fleisch essen. $21$ Wenn die Stätte, die der
HERR, dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen dort
niederzulegen, zu weit entfernt von dir ist, so magst du
schlachten von deinen Rindern und von deinen Schafen, die der
HERR dir gegeben hat, so wie ich dir geboten habe, und magst
nach Herzenslust in deinen Toren essen. $22$ Gerade wie die
Gazelle und der Hirsch gegessen werden, so magst du es essen;
der Unreine und der Reine mögen es gleichermaβen essen. $23$
Nur halte fest [daran], kein Blut zu essen! Denn das Blut ist
die Seele, und du sollst nicht die Seele mit dem Fleisch essen,
$24$ du sollst es nicht essen; auf die Erde sollst du es
gieβen wie Wasser. $25$ Du sollst es nicht essen, damit es
dir und deinen Kindern nach dir gutgeht, weil du tust, was in
den Augen des HERRN recht ist. $26$ Jedoch deine heiligen
Gaben, die dir [aufgetragen] sind, und deine Gelübde sollst du
nehmen und zu der Stätte kommen, die der HERR erwählen wird.
$27$ Und deine Brandopfer, das Fleisch und das Blut, sollst
du auf dem Altar des HERRN, deines Gottes, zurichten. Und das
Blut deiner Schlachtopfer soll an den Altar des HERRN, deines
Gottes, gegossen werden, und das Fleisch magst du essen. $28$
Hab acht und höre auf all diese Worte, die ich dir gebiete,
damit es dir und deinen Kindern nach dir für ewig gutgeht, weil
du tust, was gut und recht ist in den Augen des HERRN, deines
Gottes!
$29$ Wenn der HERR, dein Gott, die Nationen ausrottet, zu
denen du kommst, um sie vor dir zu vertreiben, und du vertreibst
sie und wohnst in ihrem Land, $30$ so hüte dich, daβ du dich
ja nicht verführen läβt, [es] ihnen nach[zutun], nachdem sie vor
dir vernichtet sind, und daβ du nicht nach ihren Göttern fragst,
indem du sagst: Wie dienten diese Nationen ihren Göttern? Auch
ich will es so tun! $31$ Dem HERRN, deinem Gott, sollst du so
[etwas] nicht antun. Denn alles, [was] dem HERRN ein Greuel
[ist], was er haβt, haben sie für ihre Götter getan; denn sogar
ihre Söhne und ihre Töchter haben sie für ihre Götter im Feuer
verbrannt.
\13\
Strafe für falsche Propheten und Götzendiener.
$41$ Das ganze Wort, das ich euch gebiete, das sollt ihr
bewahren, um es zu tun. Du sollst zu ihm nichts hinzufügen und
nichts von ihm wegnehmen.
$2$ Wenn in deiner Mitte ein Prophet aufsteht oder einer, der
Träume hat, und er gibt dir ein Zeichen oder ein Wunder, $3$
und das Zeichen oder das Wunder trifft ein, von dem er zu dir
geredet hat, indem er sagte: `Laβ uns anderen Göttern - die du
nicht gekannt hast - nachlaufen und ihnen dienen!', $4$ dann
sollst du nicht auf die Worte dieses Propheten hören oder auf
den, der die Träume hat. Denn der HERR, euer Gott, prüft euch,
um zu erkennen, ob ihr den HERRN, euren Gott, mit eurem ganzen
Herzen und mit eurer ganzen Seele liebt. $5$ Dem HERRN, eurem
Gott, sollt ihr nachfolgen, und ihn sollt ihr fürchten. Seine
Gebote sollt ihr halten und seiner Stimme gehorchen; ihm sollt
ihr dienen und ihm anhängen. $6$ Und jener Prophet oder der,
der die Träume hat, soll getötet werden. Denn er hat Abfall vom
HERRN, eurem Gott, gepredigt, der euch aus dem Land Ägypten
herausgeführt und dich erlöst hat aus dem Sklavenhaus -, um dich
abzubringen von dem Weg, auf dem zu gehen der HERR, dein Gott,
dir geboten hat. Und du sollst das Böse aus deiner Mitte
wegschaffen.
$7$ Wenn dein Bruder, der Sohn deiner Mutter, oder dein Sohn
oder deine Tochter oder die Frau an deinem Busen oder dein
Freund, der dir wie dein Leben ist, dich heimlich verführt,
indem er sagt: Laβ uns gehen und anderen Göttern dienen! - die
du nicht gekannt hast, [weder] du noch deine Väter, $8$ von
den Göttern der Völker, die rings um euch her sind, nahe bei dir
oder fern von dir, von einem Ende der Erde bis zum anderen Ende
der Erde -, $9$ dann darfst du ihm nicht zu Willen sein, und
du sollst seinetwegen nicht betrübt sein, nicht auf ihn hören
und nicht schonen noch Mitleid [mit ihm] haben, noch ihn decken;
$10$ sondern du sollst ihn unbedingt umbringen. Deine Hand
soll zuerst gegen ihn sein, ihn zu töten, und danach die Hand
des ganzen Volkes. $11$ Und du sollst ihn steinigen, daβ er
stirbt. Denn er hat versucht, dich vom HERRN, deinem Gott,
abzubringen, der dich herausgeführt hat aus dem Land Ägypten,
aus dem Sklavenhaus. $12$ Und ganz Israel soll es hören, daβ
sie sich fürchten und in deiner Mitte nicht länger [so etwas]
wie diese böse Sache tun.
$13$ Wenn du von einer deiner Städte, die der HERR, dein
Gott, dir gibt, dort zu wohnen, hörst: $14$ Es sind Männer,
ruchlose Leute, aus deiner Mitte hervorgetreten und haben die
Bewohner ihrer Stadt verleitet, indem sie sagten: Laβt uns gehen
und anderen Göttern dienen - die ihr nicht gekannt habt -,
$15$ dann sollst du untersuchen und nachforschen und genau
fragen. Und siehe, ist es Wahrheit, steht die Sache fest, ist
dieser Greuel in deiner Mitte verübt worden, $16$ dann sollst
du die Bewohner dieser Stadt unbedingt mit der Schärfe des
Schwertes erschlagen. Du sollst an ihnen und an allem, was in
ihr ist, den Bann vollstrecken, auch an ihrem Vieh, mit der
Schärfe des Schwertes. $17$ Und alle Beute in ihr sollst du
mitten auf ihren Platz zusammentragen und die Stadt und alle
Beute in ihr dem HERRN, deinem Gott, als Ganzopfer mit Feuer
verbrennen. Ewig soll sie ein Schutthaufen sein, sie soll nie
mehr aufgebaut werden. $18$ Und nichts von dem Gebannten soll
an deiner Hand haften bleiben, damit der HERR sich von der Glut
seines Zornes abwende und dir Barmherzigkeit erweise und sich
über dich erbarme und dich mehre, wie er [es] deinen Vätern
geschworen hat, $19$ wenn du der Stimme des HERRN, deines
Gottes, gehorchst, alle seine Gebote zu bewahren, die ich dir
heute gebiete, daβ du tust, was recht ist in den Augen des
HERRN, deines Gottes.
\14\
Verbot heidnischer Trauerbräuche - Reine und unreine Tiere.
$1$ Ihr seid Kinder für den HERRN, euren Gott. Ihr dürft euch
nicht wegen eines Toten Schnittwunden beibringen und euch nicht
zwischen euren Augen kahlscheren. $2$ Denn ein heiliges Volk
bist du dem HERRN, deinem Gott. Und dich hat der HERR erwählt,
ihm ein Eigentumsvolk zu sein aus allen Völkern, die auf dem
Erdboden sind.
$3$ Du sollst keinerlei Greuel essen.
#
V. 4-19: 3Mo 11.
#
$4$ Das sind die Tiere, die ihr essen dürft: Rind, Schaf und
Ziege, $5$ Hirsch und Gazelle und Damhirsch und Steinbock und
Wisent und Antilope und Wildschaf. $6$ Und jedes Tier, das
gespaltene Hufe hat, und zwar wirklich aufgespaltene Hufe, [und]
das wiederkäut unter den Tieren, das dürft ihr essen. $7$ Nur
diese dürft ihr nicht essen von den wiederkäuenden und von
denen, die mit gespaltenen, [und zwar] aufgespaltenen, Hufen
versehen sind: das Kamel und den Hasen und den Klippdachs; denn
sie käuen wieder, aber sie haben keine gespaltenen Hufe: unrein
sollen sie für euch sein; $8$ und das Schwein, denn es hat
gespaltene Hufe, aber es käut nicht wieder: unrein soll es für
euch sein. Von ihrem Fleisch dürft ihr nicht essen, und ihr Aas
dürft ihr nicht berühren.
$9$ Dieses dürft ihr essen von allem, was im Wasser ist:
alles, was Flossen und Schuppen hat, dürft ihr essen; $10$
aber alles, was keine Flossen und Schuppen hat, dürft ihr nicht
essen: unrein soll es für euch sein.
$11$ Alle reinen Vögel dürft ihr essen. $12$ Aber diese
[sind es], von denen ihr nicht essen dürft: der Adler und der
Lämmergeier und der Mönchsgeier $13$ und die Gabelweihe und
die Königsweihe und der Geier nach seiner Art $14$ und alle
Raben nach ihrer Art $15$ und die Strauβhenne und der Falke
und die Seemöwe und der Habicht nach seiner Art, $16$ der
Steinkauz und der Ibis und die Schleiereule $17$ und der
Wüstenkauz und der Aasgeier und die Fischeule $18$ und der
Storch und der Fischreiher nach seiner Art und der Wiedehopf und
die Fledermaus. $19$ Und alles geflügelte Kleingetier soll
für euch unrein sein; es darf nicht gegessen werden. $20$
Alle reinen Vögel dürft ihr essen.
$21$ Ihr dürft keinerlei Aas essen. Dem Fremden, der in
deinen Toren [wohnt], magst du es geben, daβ er es iβt, oder du
magst es einem Ausländer verkaufen; denn ein heiliges Volk bist
du dem HERRN, deinem Gott. - Du sollst ein Böckchen nicht in der
Milch seiner Mutter kochen.
\14\
Der Zehnte.
$22$ Du sollst gewissenhaft allen Ertrag deiner Saat
verzehnten, was auf dem Feld wächst, Jahr für Jahr, $23$ und
sollst essen vor dem HERRN, deinem Gott, an der Stätte, die er
erwählen wird, um seinen Namen dort wohnen zu lassen, [nämlich]
den Zehnten deines Getreides, deines Mostes und deines Öles und
die Erstgeborenen deiner Rinder und deiner Schafe, damit du
lernst, den HERRN, deinen Gott, alle Tage zu fürchten. $24$
Wenn aber der Weg zu weit für dich ist, daβ du es nicht
hinbringen kannst, weil die Stätte für dich zu fern ist, die der
HERR, dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen dort hinzulegen,
wenn der HERR, dein Gott, dich segnet: $25$ dann sollst du es
für Geld geben. Und dann binde das Geld in deine Hand zusammen
und geh an die Stätte, die der HERR, dein Gott, erwählen wird!
$26$ Und gib das Geld für alles, was deine Seele begehrt, für
Rinder und Schafe, für Wein und Rauschtrank und für alles, was
deine Seele wünscht! Und iβ dort vor dem HERRN, deinem Gott, und
freue dich, du und dein Haus! $27$ Und den Leviten, der in
deinen Toren [wohnt], den sollst du nicht verlassen; denn er hat
keinen Anteil noch Erbe mit dir.
$28$ Am Ende von drei Jahren sollst du den ganzen Zehnten
deines Ertrages von jenem Jahr aussondern und ihn in deinen
Toren niederlegen. $29$ Und der Levit - denn er hat keinen
Anteil noch Erbe mit dir - und der Fremde und die Waise und die
Witwe, die in deinen Toren [wohnen], sollen kommen und essen und
sich sättigen, damit der HERR, dein Gott, dich in allem Werk
deiner Hand, das du tust, segnet.
\15\
Das Erlaβjahr.
$1$ Am Ende von sieben Jahren sollst du einen Schulderlaβ
halten. $2$ Das aber ist die Sache mit dem Schulderlaβ: Jeder
Gläubiger soll das Darlehen seiner Hand, das er seinem Nächsten
geliehen hat, erlassen. Er soll seinen Nächsten und seinen
Bruder nicht drängen; denn man hat für den HERRN einen
Schulderlaβ ausgerufen. $3$ Den Ausländer magst du drängen.
Was du aber bei deinem Bruder hast, soll deine Hand erlassen,
$4$ damit nur ja kein Armer unter dir ist. Denn der HERR wird
dich reichlich segnen in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir
als Erbteil gibt, es in Besitz zu nehmen, $5$ wenn du nur der
Stimme des HERRN, deines Gottes, genau gehorchst, darauf zu
achten, dieses ganze Gebot zu tun, das ich dir heute befehle.
$6$ Denn der HERR, dein Gott, wird dich segnen, wie er zu dir
geredet hat. Und du wirst vielen Nationen ausleihen, du aber
wirst dir nichts leihen. Und du wirst über viele Nationen
herrschen, über dich aber werden sie nicht herrschen.
$7$ Wenn es einen Armen bei dir geben wird, irgendeinen
deiner Brüder in einem deiner Tore in deinem Land, das der HERR,
dein Gott, dir gibt, dann sollst du dein Herz nicht verhärten
und deine Hand vor deinem Bruder, dem Armen, nicht verschlieβen.
$8$ Sondern du sollst ihm deine Hand weit öffnen und ihm
willig ausleihen, was für den Mangel ausreicht, den er hat.
$9$ Hüte dich, daβ in deinem Herzen nicht der boshafte
Gedanke entsteht: Das siebte Jahr, das Erlaβjahr, ist nahe! -
und daβ dein Auge [dann] böse auf deinen Bruder, den Armen
[sieht] und du ihm nichts gibst. Er aber würde über dich zum
HERRN schreien, und Sünde wäre an dir! $10$ Willig sollst du
ihm geben, und dein Herz soll nicht böse sein, wenn du ihm
gibst. Denn wegen dieser Sache wird der HERR, dein Gott, dich
segnen in all deinem Tun und in allem Geschäft deiner Hand.
$11$ Denn der Arme wird nicht aus dem Land verschwinden.
Darum befehle ich dir: Deinem Bruder, deinem Elenden und deinem
Armen in deinem Land, sollst du deine Hand weit öffnen.
\15\
Freilassung gekaufter Sklaven.
#
2Mo 21,1-11.
#
$12$ Wenn dein Bruder, ein Hebräer oder eine Hebräerin, sich
dir verkauft, dann soll er dir sechs Jahre dienen, und im
siebten Jahr sollst du ihn von dir als Freien entlassen. $13$
Und wenn du ihn als Freien von dir entläβt, sollst du ihn nicht
mit leeren Händen entlassen: $14$ du sollst ihm reichlich
aufladen von deinen Schafen, von deiner Tenne und von deiner
Kelterkufe. [Von allem], womit der HERR, dein Gott, dich
gesegnet hat, sollst du ihm geben. $15$ Und du sollst daran
denken, daβ [auch] du im Land Ägypten Sklave warst und daβ der
HERR, dein Gott, dich erlöst hat; darum befehle ich dir heute
diese Sache. $16$ Und es soll geschehen, wenn er zu dir sagt:
Ich will nicht von dir weggehen - weil er dich und dein Haus
liebt, weil es ihm bei dir gutgeht -, $17$ dann sollst du
einen Pfriem nehmen und ihn durch sein Ohr in die Tür stechen,
und er wird für immer dein Sklave sein; und auch deine Sklavin
sollst du so behandeln. $18$ Es soll nicht schwer sein in
deinen Augen, wenn du ihn als Freien von dir entläβt. Denn das
Doppelte des Lohnes eines Tagelöhners hat er dir sechs Jahre
lang erarbeitet. Und der HERR, dein Gott, wird dich segnen in
allem, was du tust.
\15\
Heiligung der Erstgeburt vom Vieh.
$19$ Alles männliche Erstgeborene, das unter deinen Rindern
und unter deinen Schafen geboren wird, sollst du dem HERRN,
deinem Gott, heiligen. Du sollst mit dem Erstgeborenen deines
Rindes nicht arbeiten, und du sollst das Erstgeborene deiner
Schafe nicht scheren: $20$ vor dem HERRN, deinem Gott, sollst
du es essen, du und dein Haus, Jahr für Jahr, an der Stätte, die
der HERR erwählen wird. $21$ Wenn aber ein Makel an ihm ist,
[daβ es] lahm oder blind [ist], irgendein schlimmer Makel,
darfst du es dem HERRN, deinem Gott, nicht opfern. $22$ In
deinen Toren magst du es essen, der Unreine und der Reine
gleichermaβen, wie die Gazelle und wie den Hirsch. $23$ Nur
sein Blut darfst du nicht essen; auf die Erde sollst du es
gieβen wie Wasser.
\16\
Verordnungen über das Passah, das Fest der Wochen und das Fest
der Laubhütten.
#
2Mo 23,14-19.
#
$1$ Beachte den Monat Abib und feiere Passah dem HERRN,
deinem Gott!Denn im Monat Abib hat der HERR, dein Gott, dich
nachts aus Ägypten herausgeführt. $2$ Und du sollst für den
HERRN, deinen Gott, das Passah schlachten, Schafe und Rinder, an
der Stätte, die der HERR erwählen wird, um seinen Namen dort
wohnen zu lassen. $3$ Du sollst kein Gesäuertes dazu essen.
Sieben Tage sollst du ungesäuerte Brote dazu essen, Brot des
Elends - denn in Hast bist du aus dem Land Ägypten ausgezogen -,
damit du an den Tag deines Auszugs aus dem Land Ägypten denkst
alle Tage deines Lebens. $4$ Und sieben Tage [lang] soll kein
Sauerteig bei dir gesehen werden in deinem ganzen Gebiet. Und
von dem Fleisch, das du am ersten Tag abends schlachtest, soll
nichts über Nacht bleiben bis zum Morgen. - $5$ Du kannst das
Passah nicht in einem deiner Tore schlachten, die der HERR, dein
Gott, dir gibt. $6$ Sondern an der Stätte, die der HERR, dein
Gott, erwählen wird, um seinen Namen dort wohnen zu lassen,
sollst du das Passah schlachten am Abend, beim Untergang der
Sonne, zur Zeit deines Auszugs aus Ägypten. $7$ Und du sollst
es braten und essen an der Stätte, die der HERR, dein Gott,
erwählen wird. Und am [nächsten] Morgen sollst du dich wenden
und zu deinen Zelten gehen. $8$ Sechs Tage sollst du
ungesäuerte Brote essen. Am siebten Tag aber ist eine
Festversammlung für den HERRN, deinen Gott; du sollst keine
Arbeit tun.
$9$ Sieben Wochen sollst du dir abzählen. Von da an, wo man
beginnt, die Sichel an die Saat [zu legen], sollst du anfangen,
sieben Wochen zu zählen. $10$ Dann sollst du das Fest der
Wochen für den HERRN, deinen Gott, feiern, je nach der
freiwilligen Gabe deiner Hand, die du geben wirst, so wie der
HERR, dein Gott, dich segnen wird. $11$ Und du sollst dich
vor dem HERRN, deinem Gott, freuen, du und dein Sohn und deine
Tochter und dein Sklave und deine Sklavin und der Levit, der in
deinen Toren [wohnt], und der Fremde und die Waise und die
Witwe, die in deiner Mitte [wohnen], an der Stätte, die der
HERR, dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen dort wohnen zu
lassen. $12$ Und du sollst daran denken, daβ du Sklave in
Ägypten warst, und sollst diese Ordnungen bewahren und tun.
$13$ Das Fest der Laubhütten sollst du sieben Tage [lang]
feiern, wenn du [den Ertrag] von deiner Tenne und von deiner
Kelterkufe einsammelst. $14$ Und du sollst dich an deinem
Fest freuen, du und dein Sohn und deine Tochter und dein Sklave
und deine Sklavin und der Levit und der Fremde und die Waise und
die Witwe, die in deinen Toren [wohnen]. $15$ Sieben Tage
sollst du für den HERRN, deinen Gott, das Fest feiern an der
Stätte, die der HERR erwählen wird. Denn der HERR, dein Gott,
wird dich segnen in all deinem Ertrag und in allem Tun deiner
Hände, und du sollst wirklich fröhlich sein.
$16$ Dreimal im Jahr soll alles bei dir, was männlich ist,
vor dem HERRN, deinem Gott, erscheinen an der Stätte, die er
erwählen wird: am Fest der ungesäuerten Brote und am Fest der
Wochen und am Fest der Laubhütten. Und man soll nicht mit leeren
Händen vor dem HERRN erscheinen: $17$ jeder nach dem, was
seine Hand geben kann, nach dem Segen des HERRN, deines Gottes,
den er dir gegeben hat.
\16\
Rechtspflege - Strafe wegen Götzendienstes.
$18$ Richter und Aufseher sollst du dir einsetzen in allen
deinen Toren, die der HERR, dein Gott, dir nach deinen Stämmen
gibt, damit sie das Volk richten mit gerechtem Gericht. $19$
Du sollst das Recht nicht beugen, du sollst die Person nicht
ansehen und kein Bestechungsgeschenk nehmen. Denn das
Bestechungsgeschenk macht die Augen der Weisen blind und
verdreht die Sache der Gerechten. $20$ Der Gerechtigkeit [und
nur] der Gerechtigkeit sollst du nachjagen, damit du lebst und
das Land in Besitz nimmst, das der HERR, dein Gott, dir gibt.
$21$ Du sollst dir keine Aschera pflanzen, irgendein Holz
neben dem Altar des HERRN, deines Gottes, den du dir machen
wirst. $22$ Und du sollst dir keine Gedenksteine aufrichten,
die der HERR, dein Gott, haβt.
\17\
$1$ Du sollst dem HERRN, deinem Gott, kein Rind oder Schaf
opfern, an dem ein Makel ist, irgend etwas Schlimmes; denn ein
Greuel ist das für den HERRN, deinen Gott.
$2$ Wenn in deiner Mitte, in einem deiner Tore, die der HERR,
dein Gott, dir gibt, jemand gefunden wird - ein Mann oder eine
Frau -, der das tut, was böse ist in den Augen des HERRN, deines
Gottes, indem er seinen Bund übertritt, $3$ so daβ er geht
und anderen Göttern dient und sich vor ihnen niederwirft, und
zwar vor der Sonne oder vor dem Mond oder vor dem ganzen Heer
des Himmels, was ich nicht befohlen habe, $4$ und es wird dir
berichtet und du hörst es, dann sollst du [es] genau
untersuchen; und siehe, [wenn es sich herausstellt]: es ist
Wahrheit, die Sache steht fest, dieser Greuel ist in Israel
verübt worden, $5$ dann sollst du diesen Mann oder diese
Frau, die diese böse Sache getan haben, zu deinen Toren
hinausführen, den Mann oder die Frau, und sollst sie steinigen,
daβ sie sterben. $6$ Auf die Aussage zweier Zeugen oder
dreier Zeugen hin soll getötet werden, wer sterben soll. Er darf
nicht auf die Aussage eines einzelnen Zeugen hin getötet werden.
$7$ Die Hand der Zeugen soll zuerst gegen ihn sein, ihn zu
töten, und danach die Hand des ganzen Volkes. Und du sollst das
Böse aus deiner Mitte wegschaffen.
$8$ Wenn [von den] Streitsachen in deinen Toren eine
[Rechts]sache zwischen Blut und Blut, zwischen Rechtsanspruch
und Rechtsanspruch, zwischen Körperverletzung und
Körperverletzung für dich zu schwierig ist zum Urteil, dann
sollst du dich aufmachen und an die Stätte hinaufziehen, die der
HERR, dein Gott, erwählen wird. $9$ Und du sollst zu den
Priestern, den Leviten, kommen und zu dem Richter, der in jenen
Tagen sein wird, und dich erkundigen; und sie werden dir den
Urteilsspruch verkünden. $10$ Und du sollst dem Spruch gemäβ
handeln, den sie dir verkünden werden von jener Stätte aus, die
der HERR erwählen wird, und sollst darauf achten, nach allem zu
handeln, was sie dich lehren werden. $11$ Dem Gesetz gemäβ,
das sie dich lehren, und nach dem Recht, das sie dir sagen
werden, sollst du handeln. Von dem Spruch, den sie dir verkünden
werden, sollst du weder zur Rechten noch zur Linken abweichen.
$12$ Der Mann aber, der in Vermessenheit handelt, daβ er
nicht auf den Priester hört, der dasteht, um dort den Dienst des
HERRN, deines Gottes, zu verrichten, oder auf den Richter:
dieser Mann soll sterben. Und du sollst das Böse aus Israel
wegschaffen. $13$ Und das ganze Volk soll es hören. Und sie
sollen sich fürchten und nicht mehr vermessen handeln.
\17\
Gesetz wegen des Königs.
$14$ Wenn du in das Land kommst, das der HERR, dein Gott, dir
gibt, und es in Besitz genommen hast und darin wohnst und sagst:
`Ich will einen König über mich setzen, wie alle Nationen, die
rings um mich her sind!', $15$ dann sollst du nur den König
über dich setzen, den der HERR, dein Gott, erwählen wird. Aus
der Mitte deiner Brüder sollst du einen König über dich setzen.
Du sollst nicht einen Ausländer über dich setzen, der nicht dein
Bruder ist. $16$ Nur soll er sich nicht viele Pferde
anschaffen, und [er] soll das Volk nicht nach Ägypten
zurückführen, um sich noch mehr Pferde anzuschaffen, denn der
HERR hat euch gesagt: Ihr sollt nie wieder auf diesem Weg
zurückkehren. $17$ Und er soll sich nicht viele Frauen
anschaffen, damit sein Herz sich nicht [von Gott] abwendet. Auch
Silber und Gold soll er sich nicht übermäβig anschaffen. $18$
Und es soll geschehen, wenn er auf dem Thron seines Königreiches
sitzt, dann soll er sich eine Abschrift dieses Gesetzes in ein
Buch schreiben, aus [dem Buch, das] den Priestern, den Leviten,
vor[liegt]. $19$ Und sie soll bei ihm sein, und er soll alle
Tage seines Lebens darin lesen, damit er den HERRN, seinen Gott,
fürchten lernt, um alle Worte dieses Gesetzes und diese
Ordnungen zu bewahren, sie zu tun, $20$ damit sein Herz sich
nicht über seine Brüder erhebt und er von dem Gebot weder zur
Rechten noch zur Linken abweicht, damit er die Tage in seiner
Königsherrschaft verlängert, er und seine Söhne, in der Mitte
Israels.
\18\
Versorgung der Priester.
$1$ Die Priester, die Leviten, der ganze Stamm Levi, sollen
keinen Anteil noch ein Erbe mit Israel haben. Die Feueropfer des
HERRN und sein Erbteil sollen sie essen. $2$ Aber ein Erbteil
inmitten seiner Brüder soll er nicht haben. Der HERR ist sein
Erbteil, so wie er zu ihm geredet hat. - $3$ Das aber ist der
Rechtsanspruch der Priester an das Volk, an die, die ein
Schlachtopfer opfern, es sei Rind oder Schaf. Man soll dem
Priester die Vorderkeule geben und die Kinnbacken und den Magen.
$4$ Die Erstlinge deines Getreides, deines Mostes und deines
Öles, und die Erstlinge von der Schur deiner Schafe sollst du
ihm geben. $5$ Denn ihn hat der HERR, dein Gott, aus allen
deinen Stämmen erwählt, damit er dastehe, um den Dienst im Namen
des HERRN zu verrichten, er und seine Söhne, alle Tage. - $6$
Und wenn der Levit aus einem deiner Tore kommen wird, aus ganz
Israel, wo er sich als Fremder aufhält, dann mag er nach
Herzenslust an die Stätte kommen, die der HERR erwählen wird,
$7$ und im Namen des HERRN, seines Gottes, den Dienst
verrichten wie alle seine Brüder, die Leviten, die dort vor dem
HERRN stehen. $8$ Zu gleichen Teilen sollen sie [davon]
essen; [davon] ausgenommen ist, was er aufgrund von
Familien[besitz] verkauft hat.
\18\
Warnung vor Zauberei und Wahrsagerei.
$9$ Wenn du in das Land kommst, das der HERR, dein Gott, dir
gibt, dann sollst du nicht lernen, es den Greueln dieser
Nationen gleichzutun. $10$ Es soll unter dir niemand gefunden
werden, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen
läβt, keiner, der Wahrsagerei treibt, kein Zauberer oder
Beschwörer oder Magier $11$ oder Bannsprecher oder
Totenbeschwörer oder Wahrsager oder der die Toten befragt.
$12$ Denn ein Greuel für den HERRN ist jeder, der diese Dinge
tut. Und um dieser Greuel willen treibt der HERR, dein Gott, sie
vor dir aus. $13$ Du sollst dich ungeteilt an den HERRN,
deinen Gott, halten. $14$ Denn diese Nationen, die du
austreiben wirst, hören auf Zauberer und auf Wahrsager. Du aber
- so etwas hat der HERR, dein Gott, dir nicht gestattet!
\18\
Ankündigung des rechten Propheten.
$15$ Einen Propheten wie mich wird dir der HERR, dein Gott,
aus deiner Mitte, aus deinen Brüdern, erstehen lassen. Auf ihn
sollt ihr hören $16$ nach allem, was du vom HERRN, deinem
Gott, am Horeb erbeten hast am Tag der Versammlung, indem du
sagtest: Ich möchte die Stimme des HERRN, meines Gottes, nicht
länger hören, und dieses groβe Feuer möchte ich nicht mehr
sehen, damit ich nicht sterbe! $17$ Da sprach der HERR zu
mir: Sie haben recht getan [mit dem], was sie geredet haben.
$18$ Einen Propheten wie dich will ich ihnen aus der Mitte
ihrer Brüder erstehen lassen. Ich will meine Worte in seinen
Mund legen, und er wird zu ihnen alles reden, was ich ihm
befehlen werde. $19$ Und es wird geschehen, der Mann, der
nicht auf meine Worte hört, die er in meinem Namen reden wird,
von dem werde ich Rechenschaft fordern. - $20$ Doch der
Prophet, der sich vermessen sollte, in meinem Namen ein Wort zu
reden, das ich ihm nicht befohlen habe zu reden, oder der im
Namen anderer Götter reden wird: dieser Prophet muβ sterben.
$21$ Und wenn du in deinem Herzen sagst: `Wie sollen wir das
Wort erkennen, das nicht der HERR geredet hat?', $22$ wenn
der Prophet im Namen des HERRN redet, und das Wort geschieht
nicht und trifft nicht ein, so ist das das Wort, das nicht der
HERR geredet hat. In Vermessenheit hat der Prophet es geredet;
du brauchst dich nicht vor ihm zu fürchten.
\19\
Zufluchtsstädte - Keine Grenzverletzung.
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V. 1-13: 4Mo 35,9-29; Jos 20,1-9.
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$1$ Wenn der HERR, dein Gott, die Nationen ausrotten wird,
deren Land der HERR, dein Gott, dir gibt, und du sie vertreibst
und in ihren Städten und in ihren Häusern wohnst, $2$ dann
sollst du dir drei Städte aussondern mitten in deinem Land, das
der HERR, dein Gott, dir gibt, es in Besitz zu nehmen. $3$ Du
sollst dir den Weg [dahin] instandhalten und das Gebiet deines
Landes, das der HERR, dein Gott, dir als Erbteil geben wird, in
drei Teile teilen. Und es soll [dazu] geschehen, daβ jeder
Totschläger dahin fliehen [kann].
$4$ Das aber ist die Sache mit dem Totschläger, der dahin
flieht, damit er am Leben bleibt: Wer seinen Nächsten
unabsichtlich erschlägt und ihn nicht schon vorher haβte $5$
- [etwa] wer mit seinem Nächsten in den Wald geht, um Holz zu
schlagen, und seine Hand holt mit der Axt aus, um das Holz
abzuhauen, und das Eisen fährt vom Stiel und trifft seinen
Nächsten, daβ er stirbt -, der soll in eine dieser Städte
fliehen, damit er am Leben bleibt, $6$ damit nicht der
Bluträcher wutentbrannt dem Totschläger nachjagt und ihn
einholt, weil der Weg zu lang ist, und ihn totschlägt, obwohl
ihn kein Todesurteil [traf], weil er ihn nicht schon vorher
haβte. $7$ Darum befehle ich dir: Drei Städte sollst du dir
aussondern. - $8$ Und wenn der HERR, dein Gott, dein Gebiet
erweitern wird, wie er deinen Vätern geschworen hat, und dir das
ganze Land gibt, das er deinen Vätern zu geben zugesagt hat -
$9$ wenn du darauf achtest, dieses ganze Gebot zu tun, das
ich dir heute befehle, indem du den HERRN, deinen Gott, liebst
und alle Tage auf seinen Wegen gehst -, dann sollst du dir noch
drei Städte zu diesen dreien hinzufügen, $10$ damit nicht
unschuldiges Blut vergossen wird mitten in deinem Land, das der
HERR, dein Gott, dir als Erbteil gibt, und Blutschuld auf dir
ist. - $11$ Wenn aber ein Mann seinen Nächsten haβt und ihm
auflauert und sich gegen ihn erhebt und ihn totschlägt, so daβ
er stirbt, und er flieht in eine dieser Städte: $12$ dann
sollen die Ältesten seiner Stadt hinsenden und ihn von dort
holen und ihn der Hand des Bluträchers übergeben, daβ er sterbe.
$13$ Du sollst seinetwegen nicht betrübt sein, sondern du
sollst unschuldig [vergossenes] Blut aus Israel wegschaffen,
damit es dir gutgeht.
$14$ Du sollst nicht die Grenze deines Nächsten verrücken,
die die Vorfahren gezogen haben in deinem Erbteil, das du erben
wirst in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir gibt, es in
Besitz zu nehmen.
\19\
Zeugen vor Gericht.
$15$ Ein einzelner Zeuge soll nicht gegen jemanden auftreten
wegen irgendeiner Ungerechtigkeit oder wegen irgendeiner Sünde,
wegen irgendeiner Verfehlung, die er begeht. [Nur] auf zweier
Zeugen Aussage oder auf dreier Zeugen Aussage hin soll eine
Sache gültig sein. - $16$ Wenn ein falscher Zeuge gegen
jemanden auftritt, um ihn des Ungehorsams zu beschuldigen,
$17$ dann sollen die beiden Männer, die den Rechtsstreit
führen, vor den HERRN treten, vor die Priester und die Richter,
die in jenen Tagen dasein werden. $18$ Und die Richter sollen
[die Sache] genau untersuchen. Und siehe, ist der Zeuge ein
Lügenzeuge, hat er gegen seinen Bruder Lüge bezeugt, $19$
dann sollt ihr ihm tun, wie er seinem Bruder zu tun gedachte.
Und du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen. $20$ Und
die übrigen sollen es hören und sich fürchten und nicht mehr
länger eine solche böse Sache in deiner Mitte begehen. $21$
Und du sollst nicht schonen: Leben um Leben, Auge um Auge, Zahn
um Zahn, Hand um Hand, Fuβ um Fuβ!
\20\
Kriegsgesetze.
$1$ Wenn du gegen deine Feinde zum Krieg ausziehst und siehst
Pferde und Wagen, ein Volk, zahlreicher als du, dann sollst du
dich nicht vor ihnen fürchten. Denn der HERR, dein Gott, der
dich aus dem Land Ägypten herausgeführt hat, ist mit dir. $2$
Und es soll geschehen, wenn ihr zum Kampf heranrückt, dann soll
der Priester herantreten und zum Volk reden $3$ und zu ihnen
sagen: Höre, Israel! Ihr rückt heute zum Kampf gegen eure Feinde
heran. Euer Herz verzage nicht, fürchtet euch nicht und ängstigt
euch nicht und erschreckt nicht vor ihnen! $4$ Denn der HERR,
euer Gott, ist es, der mit euch zieht, um für euch mit euren
Feinden zu kämpfen, um euch zu retten. $5$ Und die Aufseher
sollen zum Volk reden und sagen: Wer ist der Mann, der ein neues
Haus gebaut und es noch nicht eingeweiht hat? Er mache sich auf
und kehre in sein Haus zurück, damit er nicht in der Schlacht
sterbe und ein anderer Mann es einweihe. $6$ Und wer ist der
Mann, der einen Weinberg gepflanzt und ihn noch nicht genutzt
hat? Er mache sich auf und kehre in sein Haus zurück, damit er
nicht in der Schlacht sterbe und ein anderer Mann ihn nutze.
$7$ Und wer ist der Mann, der sich mit einer Frau verlobt und
sie noch nicht [zu sich] genommen hat? Er mache sich auf und
kehre in sein Haus zurück, damit er nicht in der Schlacht sterbe
und ein anderer Mann sie nehme. $8$ Und die Aufseher sollen
weiter zum Volk reden und sagen: Wer ist der Mann, der sich
fürchtet und ein verzagtes Herz hat? Er mache sich auf und kehre
in sein Haus zurück, damit nicht das Herz seiner Brüder verzagt
werde wie sein Herz. $9$ Und es soll geschehen, wenn die
Aufseher aufgehört haben, zum Volk zu reden, dann sollen sie
Heeroberste an die Spitze des Volkes stellen.
$10$ Wenn du dich einer Stadt näherst, um gegen sie zu
kämpfen, dann sollst du ihr [zunächst] Frieden anbieten. $11$
Und es soll geschehen, wenn sie dir friedlich antwortet und dir
öffnet, dann soll alles Volk, das sich darin befindet, dir zur
Zwangsarbeit [unterworfen werden] und dir dienen. $12$ Und
wenn sie mit dir nicht Frieden schlieβt, sondern Krieg mit dir
führt, dann sollst du sie belagern. $13$ Und gibt der HERR,
dein Gott, sie in deine Hand, dann sollst du all ihre Männlichen
mit der Schärfe des Schwertes erschlagen. $14$ Doch die
Frauen und die Kinder und das Vieh und alles, was in der Stadt
ist, all ihre Beute, sollst du für dich rauben. Und du sollst
[von der] Beute deiner Feinde essen, die der HERR, dein Gott,
dir gegeben hat. $15$ So sollst du mit allen Städten tun, die
weit von dir entfernt sind, die nicht von den Städten dieser
Nationen hier sind. $16$ Jedoch von den Städten dieser
Völker, die der HERR, dein Gott, dir als Erbteil gibt, sollst du
nichts leben lassen, was Odem hat. $17$ Sondern du sollst an
ihnen unbedingt den Bann vollstrecken: an den Hetitern und an
den Amoritern, den Kanaanitern und den Perisitern, den Hewitern
und den Jebusitern, wie der HERR, dein Gott, dir befohlen hat,
$18$ damit sie euch nicht lehren, nach all ihren Greueln zu
tun, die sie ihren Göttern getan haben, und ihr so gegen den
HERRN, euren Gott, sündigt.
$19$ Wenn du eine Stadt viele Tage belagerst, um gegen sie zu
kämpfen und sie einzunehmen, sollst du ihre Bäume nicht
vernichten, indem du die Axt gegen sie schwingst. Denn du kannst
von ihnen essen; du sollst sie nicht abhauen. Ist etwa der Baum
des Feldes ein Mensch, daβ er von dir mitbelagert werden sollte?
$20$ Nur die Bäume, von denen du weiβt, daβ sie Bäume sind,
von denen man nicht iβt, die darfst du vernichten und umhauen.
Und du kannst Belagerung[sgerät davon] bauen gegen die Stadt,
die Krieg mit dir führt, bis sie gefallen ist.
\21\
Totschlag durch unbekannten Täter.
$1$ Wenn in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir gibt, es
in Besitz zu nehmen, ein Erschlagener auf dem Feld liegend
gefunden wird, ohne daβ es bekannt ist, wer ihn erschlagen hat,
$2$ dann sollen deine Ältesten und deine Richter hinausgehen
und [die Strecke] zu den Städten hin abmessen, die im Umkreis
des Erschlagenen [liegen]. $3$ Und es soll geschehen: Die
Stadt, die dem Erschlagenen am nächsten [liegt] - die Ältesten
jener Stadt sollen eine junge Kuh nehmen, mit der noch nicht
gearbeitet worden ist, die noch nicht am Joch gezogen hat.
$4$ Und die Ältesten jener Stadt sollen das Kalb zu einem
immer flieβenden Bach hinabführen, wo nicht gearbeitet und nicht
gesät wird, und sollen dem Kalb dort im Bach das Genick brechen.
$5$ Dann sollen die Priester, die Söhne Levis, herantreten.
Denn sie hat der HERR, dein Gott, erwählt, seinen Dienst zu
verrichten und im Namen des HERRN zu segnen; und nach ihrem
Ausspruch soll man bei jedem Rechsstreit und bei jeder Gewalttat
verfahren. $6$ Und alle Ältesten jener Stadt, die dem
Erschlagenen am nächsten sind, sollen über dem Kalb, dem das
Genick im Bach gebrochen wurde, ihre Hände waschen $7$ und
sollen bezeugen und sagen: Unsere Hände haben dieses Blut nicht
vergossen, und unsere Augen haben es nicht gesehen. $8$
Vergib, HERR, deinem Volk Israel, das du erlöst hast, und lege
nicht unschuldiges Blut in die Mitte deines Volkes Israel! So
wird ihnen die Blutschuld vergeben werden. $9$ Und du, du
sollst das unschuldige Blut aus deiner Mitte wegschaffen; denn
du sollst tun, was in den Augen des HERRN recht ist.
\21\
Anweisung zur Behandlung weiblicher Gefangener
$10$Wenn du gegen deine Feinde zum Krieg ausziehst und der HERR,
dein Gott, sie in deine Hand gibt und du ihre Gefangenen
wegführst $11$ und du unter den Gefangenen eine Frau, schön
von Gestalt, siehst und hängst an ihr und nimmst [sie] dir zur
Frau, $12$ dann sollst du sie in das Innere deines Hauses
bringen. Und sie soll ihr Haupt scheren und ihre Nägel
beschneiden $13$ und die Kleidung ihrer Gefangenschaft von
sich ablegen und in deinem Haus bleiben und ihren Vater und ihre
Mutter einen vollen Monat lang beweinen. Danach magst du zu ihr
eingehen und sie heiraten, so daβ sie dir zur Frau wird. $14$
Und es soll geschehen, wenn du kein Gefallen [mehr] an ihr hast,
dann sollst du sie nach ihrem Wunsch entlassen. Aber du darfst
sie keineswegs für Geld verkaufen; du sollst sie nicht als
Sklavin behandeln, weil du sie geschwächt hast.
\21\
Anweisungen zum Erstgeburtsrecht und über die Bestrafung
ungehorsamer Söhne.
$15$ Wenn ein Mann zwei Frauen hat, eine geliebte und eine
gehaβte, und sie gebären ihm Söhne, die geliebte und die
gehaβte, und der erstgeborene Sohn ist von der gehaβten: $16$
dann soll es geschehen an dem Tag, an dem er seine Söhne erben
läβt, was ihm gehört, daβ er nicht den Sohn der geliebten zum
Erstgeborenen machen kann gegen den Sohn der gehaβten, [der
doch] der Erstgeborene [ist]. $17$ Vielmehr soll er den
Erstgeborenen, den Sohn der gehaβten, anerkennen, daβ er ihm
zwei Teile von allem gibt, was sich bei ihm findet. Denn er ist
der Erstling seiner Kraft, ihm gehört das Recht der Erstgeburt.
$18$ Wenn ein Mann einen störrischen und widerspenstigen Sohn
hat, der auf die Stimme seines Vaters und auf die Stimme seiner
Mutter nicht hört, und sie züchtigen ihn, er aber hört
[weiterhin] nicht auf sie, $19$ dann sollen sein Vater und
seine Mutter ihn ergreifen und ihn hinausführen zu den Ältesten
seiner Stadt und zum Tor seines Ortes. $20$ Und sie sollen zu
den Ältesten seiner Stadt sagen: Dieser unser Sohn ist störrisch
und widerspenstig, er hört nicht auf unsere Stimme, er ist ein
Schlemmer und Säufer! $21$ Dann sollen ihn alle Leute seiner
Stadt steinigen, daβ er stirbt; so sollst du das Böse aus deiner
Mitte wegschaffen. Und ganz Israel soll es hören und sich
fürchten.
\21\
Anweisung zur Behandlung Gehenkter.
$22$ Und wenn bei einem Mann eine Sünde geschieht, [auf die]
das Todesurteil [steht], und er wird getötet und du hängst ihn
an ein Holz, $23$ dann darf seine Leiche nicht über Nacht an
dem Holz bleiben, sondern du sollst ihn unbedingt am selben Tag
begraben. Denn ein Gehenkter ist ein Fluch Gottes. So sollst du
dein Land nicht unrein machen, das der HERR, dein Gott, dir als
Erbteil gibt.
\22\
Achtung des Eigentums anderer - Anweisungen zum Schutz von
Mensch und Tier.
$1$ Nicht darfst du zusehen, wie das Rind deines Bruders oder
sein Schaf umherirrt und dich ihnen entziehen; du sollst sie
deinem Bruder unbedingt zurückbringen. $2$ Wenn aber dein
Bruder nicht nahe bei dir [wohnt] oder du ihn nicht kennst, dann
sollst du es in dein Haus aufnehmen, und es soll bei dir sein,
bis dein Bruder es sucht. Dann gib es ihm zurück! $3$ Und
ebenso sollst du es mit seinem Esel machen, ebenso sollst du es
mit seinem Gewand machen, und ebenso sollst du es mit allem
Verlorenen deines Bruders machen, das ihm verloren geht und das
du findest; du kannst dich nicht entziehen. $4$ Du darfst
nicht zusehen, wie der Esel deines Bruders oder sein Rind auf
dem Weg fallen, und dich ihnen entziehen; du sollst [sie]
unbedingt mit ihm aufrichten.
$5$ Männerzeug darf nicht auf einer Frau sein, und ein Mann
darf nicht das Gewand einer Frau anziehen. Denn jeder, der
dieses tut, ist ein Greuel für den HERRN, deinen Gott.
$6$ Wenn sich zufällig ein Vogelnest vor dir auf dem Weg
findet, auf irgendeinem Baum oder auf der Erde, mit Jungen oder
mit Eiern, und die Mutter sitzt auf den Jungen oder auf den
Eiern, dann darfst du die Mutter auf den Jungen nicht nehmen.
$7$ Du sollst die Mutter unbedingt fliegen lassen, die Jungen
aber magst du dir nehmen, damit es dir gutgeht und du deine Tage
verlängerst.
$8$ Wenn du ein neues Haus baust, dann sollst du ein Geländer
um dein Dach machen, damit du nicht Blutschuld auf dein Haus
bringst, wenn irgend jemand von ihm herabfällt.
$9$ Du sollst deinen Weinberg nicht mit zweierlei [Samen]
besäen, damit nicht das Ganze dem Heiligtum verfällt, der Same,
den du gesät hast, und der Ertrag des Weinberges. - $10$ Du
sollst nicht mit einem Rind und einem Esel zusammen pflügen. -
$11$ Du sollst nicht Gewebe von verschiedenartigem Stoff
anziehen, Wolle und Leinen zusammen.
$12$ Quasten sollst du dir machen an den vier Zipfeln deines
Oberkleides, mit dem du dich kleidest.
\22\
Schutz der Frau vor Verleumdung und Vergewaltigung.
$13$ Wenn ein Mann eine Frau nimmt und zu ihr eingeht, und er
haβt sie $14$ und legt ihr Taten zur Last, die sie ins Gerede
bringen, und bringt sie in schlechten Ruf und sagt: Diese Frau
habe ich genommen und mich ihr genaht und habe [die Zeichen der]
Jungfrauschaft nicht an ihr gefunden! -, $15$ dann sollen der
Vater der jungen Frau und ihre Mutter die [Zeichen der]
Jungfrauschaft der jungen Frau nehmen und zu den Ältesten der
Stadt ins Tor hinausbringen. $16$ Dann soll der Vater der
jungen Frau zu den Ältesten sagen: Ich habe meine Tochter diesem
Mann zur Frau gegeben, und er haβt sie. $17$ Und siehe, er
legt ihr Taten zur Last, die sie ins Gerede bringen, indem er
sagt: Ich habe an deiner Tochter die [Zeichen der]
Jungfrauschaft nicht gefunden! Dies [hier] sind nun die [Zeichen
der] Jungfrauschaft meiner Tochter. Und sie sollen das Tuch vor
den Ältesten der Stadt ausbreiten. $18$ Und die Ältesten
jener Stadt sollen den Mann nehmen und ihn züchtigen. $19$
Und sie sollen ihm eine Geldbuβe von hundert [Schekel] Silber
auferlegen und sie dem Vater der jungen Frau geben, weil er eine
Jungfrau in Israel in schlechten Ruf gebracht hat. Und sie soll
[weiterhin] seine Frau sein; er kann sie nicht entlassen alle
seine Tage. - $20$ Wenn aber jene Sache Wahrheit gewesen ist,
die [Zeichen der] Jungfrauschaft sind an der jungen Frau nicht
gefunden worden, $21$ dann sollen sie die junge Frau
hinausführen an den Eingang des Hauses ihres Vaters, und die
Männer ihrer Stadt sollen sie steinigen, daβ sie stirbt, weil
sie eine Schandtat in Israel verübt hat, zu huren im Haus ihres
Vaters. Und du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen.
$22$ Wenn ein Mann bei einer Frau liegend angetroffen wird,
die einem Mann gehört, dann sollen sie alle beide sterben, der
Mann, der bei der Frau lag, und die Frau. Und du sollst das Böse
aus Israel wegschaffen.
$23$ Wenn ein Mädchen, eine Jungfrau, einem Mann verlobt ist,
und es trifft sie ein Mann in der Stadt und liegt bei ihr,
$24$ dann sollt ihr sie beide zum Tor jener Stadt
hinausführen und sie steinigen, daβ sie sterben: das Mädchen
deshalb, weil es in der Stadt nicht geschrieen hat, und den Mann
deshalb, weil er die Frau seines Nächsten geschwächt hat. Und du
sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen. - $25$ Wenn
aber der Mann das verlobte Mädchen auf dem Feld trifft, und der
Mann ergreift sie und liegt bei ihr, dann soll der Mann, der bei
ihr gelegen hat, allein sterben. $26$ Aber dem Mädchen sollst
du nichts tun, das Mädchen hat keine Sünde [begangen] [zum]
Tode. Diese Sache ist vielmehr so, wie wenn ein Mann sich erhebt
gegen seinen Nächsten und ihn totschlägt. $27$ Denn er hat
sie auf dem Feld getroffen. Das verlobte Mädchen schrie, aber
niemand war da, der es rettete.
$28$ Wenn ein Mann ein Mädchen trifft, eine Jungfrau, die
nicht verlobt ist, und ergreift sie und liegt bei ihr, und sie
werden [dabei] angetroffen: $29$ dann soll der Mann, der bei
ihr lag, dem Vater des Mädchens fünfzig [Schekel] Silber geben,
und es soll seine Frau werden, weil er sie geschwächt hat; er
kann sie nicht entlassen all seine Tage.
\23\
$1$ Ein Mann darf nicht die Frau seines Vaters nehmen und
darf die Decke seines Vaters nicht aufdecken.
\23\
Zugehörigkeit zur Gemeinde des HERRN.
$2$ Einer, dem die Hoden zerstoβen sind oder die Harnröhre
abgeschnitten ist, darf nicht in die Versammlung des HERRN
kommen. $3$ Ein Bastard darf nicht in die Versammlung des
HERRN kommen; auch die zehnte Generation von ihm soll nicht in
die Versammlung des HERRN kommen. - $4$ Ein Ammoniter oder
Moabiter darf nicht in die Versammlung des HERRN kommen; auch
die zehnte Generation von ihnen darf nicht in die Versammlung
des HERRN kommen, für ewig; $5$ deshalb, weil sie euch nicht
mit Brot und mit Wasser entgegengekommen sind auf dem Weg, als
ihr aus Ägypten zogt, und weil er Bileam, den Sohn des Beor, aus
Petor in Mesopotamien, gegen dich gedungen hat, dich zu
verfluchen. $6$ Aber der HERR, dein Gott, wollte nicht auf
Bileam hören, und der HERR, dein Gott, wandelte dir den Fluch in
Segen um; denn der HERR, dein Gott, hatte dich lieb. $7$ Du
sollst ihren Frieden und ihr Wohl nicht suchen alle deine Tage,
für ewig.
$8$ Den Edomiter sollst du nicht verabscheuen, denn er ist
dein Bruder. Den Ägypter sollst du nicht verabscheuen, denn du
bist ein Fremder in seinem Land gewesen. $9$ Kinder, die
ihnen geboren werden, dürfen von ihnen in der dritten Generation
in die Versammlung des HERRN kommen.
\23\
Reinerhaltung des Kriegslagers.
$10$ Wenn du gegen deine Feinde ins Kriegslager ausziehst,
dann sollst du dich vor allem Bösen hüten:
$11$ Wenn ein Mann unter dir ist, der durch einen Zufall der
Nacht nicht rein ist, dann soll er nach drauβen vor das Lager
hinausgehen. Er darf nicht ins Lager hineinkommen. $12$ Und
es soll geschehen, beim Anbruch des Abends soll er sich im
Wasser baden, und beim Untergang der Sonne darf er [wieder] ins
Lager kommen. $13$ Und du sollst einen Platz auβerhalb des
Lagers haben, dahin kannst du [für deine Notdurft] hinausgehen.
$14$ Und du sollst eine Schaufel bei deinem Gerät haben. Und
es soll geschehen, wenn du dich drauβen hinsetzt, so sollst du
[ein Loch] damit graben und deine Ausscheidung wieder zudecken.
$15$ Denn der HERR, dein Gott, lebt mitten in deinem Lager,
um dich zu erretten und deine Feinde vor dir dahinzugeben. Und
dein Lager soll heilig sein, daβ er nichts Anstöβiges unter dir
sieht und sich von dir abwendet.
\23\
Vorschriften über Sklaven, Huren, Zinsen, Gelübde und
Fremdeigentum.
$16$ Einen Sklaven, der sich vor seinem Herrn zu dir rettet,
sollst du seinem Herrn nicht ausliefern. $17$ Bei dir soll er
wohnen, in deiner Mitte, an dem Ort, den er in einem deiner Tore
erwählen wird, wo es ihn gut dünkt: du sollst ihn nicht
unterdrücken.
$18$ Eine Geweihte soll es unter den Töchtern Israel nicht
geben, und [auch] einen Geweihten soll es nicht unter den Söhnen
Israel geben. $19$ Du sollst keinen Hurenlohn und [kein]
Hundegeld in das Haus des HERRN, deines Gottes, bringen für
irgendein Gelübde; denn auch diese beiden sind ein Greuel für
den HERRN, deinen Gott.
$20$ Du sollst deinem Bruder keinen Zins auferlegen, Zins für
Geld, Zins für Speise, Zins für irgendeine Sache, die man gegen
Zins ausleiht. $21$ Dem Fremden magst du Zins auferlegen,
aber deinem Bruder darfst du nicht Zins auferlegen, damit der
HERR, dein Gott, dich segnet in allem Geschäft deiner Hand in
dem Land, in das du kommst, um es in Besitz zu nehmen.
$22$ Wenn du für den HERRN, deinen Gott, ein Gelübde ablegst,
sollst du nicht zögern, es zu erfüllen. Denn der HERR, dein
Gott, wird es unbedingt von dir fordern, und Sünde würde an dir
sein. $23$ Wenn du es aber unterläβt, [etwas] zu geloben,
wird keine Sünde an dir sein. $24$ Was über deine Lippen
gegangen ist, sollst du halten und ausführen, wie du dem HERRN,
deinem Gott, freiwillig gelobt hast, was du mit deinem Mund
geredet hast.
$25$ Wenn du in den Weinberg deines Nächsten kommst, dann
magst du Trauben essen nach Herzenslust, [bis] du satt bist; in
dein Gefäβ aber darfst du nichts tun. $26$ Wenn du in das
Getreide[feld] deines Nächsten kommst, dann darfst du Ähren mit
deiner Hand abpflücken; aber die Sichel sollst du nicht über das
Getreide deines Nächsten schwingen.
\24\
Vorschriften über den Scheidebrief - Kriegsdienst der
Jungverheirateten.
$1$ Wenn ein Mann eine Frau nimmt und sie heiratet und es
geschieht, daβ sie keine Gunst in seinen Augen findet, weil er
etwas Anstöβiges an ihr gefunden hat und er ihr einen
Scheidebrief geschrieben, ihn in ihre Hand gegeben und sie aus
seinem Haus entlassen hat, $2$ und sie ist aus seinem Haus
gezogen und ist hingegangen und [die Frau] eines anderen Mannes
geworden, $3$ [wenn dann] auch der andere Mann sie gehaβt und
ihr einen Scheidebrief geschrieben, ihn in ihre Hand gegeben und
sie aus seinem Haus entlassen hat oder wenn der andere Mann
stirbt, der sie sich zur Frau genommen hat, $4$ [dann] kann
ihr erster Mann, der sie entlassen hat, sie nicht wieder nehmen,
daβ sie seine Frau sei, nachdem sie unrein gemacht worden ist.
Denn ein Greuel ist das vor dem HERRN. Und du sollst das Land,
das der HERR, dein Gott, dir als Erbteil gibt, nicht zur Sünde
verführen.
$5$ Wenn ein Mann erst kurz verheiratet ist, soll er nicht
mit dem Heer ausziehen, und es soll ihm keinerlei Verpflichtung
auferlegt werden. Er soll ein Jahr lang frei sein für sein Haus
und seine Frau, die er genommen hat, erfreuen.
\24\
Verordnungen zum Schutz der Schwachen.
$6$ Man soll nicht Handmühle und Mühlstein pfänden; denn
[damit] pfändet man das Leben.
$7$ Wenn ein Mann gefunden wird, der einen von seinen
Brüdern, [einen] von den Söhnen Israel, geraubt hat und ihn als
Sklaven behandelt und verkauft hat, dann soll dieser Dieb
sterben. Und du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen.
$8$ Bei der Plage des Aussatzes hüte dich, daβ du sehr darauf
achtest und alles tust, was euch die Priester, die Leviten,
lehren werden. Ihr sollt darauf achten, zu tun, wie ich ihnen
befohlen habe. $9$ Denk daran, was der HERR, dein Gott, an
Mirjam getan hat auf dem Weg, als ihr aus Ägypten zogt!
$10$ Wenn du deinem Nächsten irgendein Darlehen leihst, dann
sollst du nicht in sein Haus hineingehen, um von ihm ein Pfand
zu erheben. $11$ Drauβen sollst du stehenbleiben, und der
Mann, dem du geliehen hast, soll das Pfand zu dir nach drauβen
hinausbringen. $12$ Und wenn er ein bedürftiger Mann ist,
sollst du dich nicht mit seinem Pfand schlafen legen. $13$ Du
sollst ihm das Pfand unbedingt beim Untergang der Sonne
zurückgeben, damit er sich in seinem Mantel schlafen lege und
dich segne; und es wird für dich als Gerechtigkeit gelten vor
dem HERRN, deinem Gott.
$14$ Du sollst den bedürftigen und armen Lohnarbeiter nicht
unterdrücken, [sei er einer] von deinen Brüdern oder von deinen
Fremden, die in deinem Land, in deinen Toren [wohnen]. $15$
Am selben Tag sollst du ihm seinen Lohn geben, und die Sonne
soll nicht darüber untergehen - denn er ist bedürftig und
verlangt sehnsüchtig danach -, damit er nicht über dich zum
HERRN schreit und Sünde an dir ist. $16$ Nicht sollen Väter
um der Söhne willen getötet werden und Söhne sollen nicht um der
Väter willen getötet werden; sie sollen jeder für seine [eigene]
Sünde getötet werden.
$17$ Du sollst das Recht eines Fremden [und] einer Waise
nicht beugen; und das Kleid einer Witwe sollst du nicht pfänden.
$18$ Und du sollst daran denken, daβ du Sklave in Ägypten
warst und daβ der HERR, dein Gott, dich von dort erlöst hat;
darum befehle ich dir, dieses Wort zu befolgen.
$19$ Wenn du deine Ernte auf deinem Feld einbringst und hast
eine Garbe auf dem Feld vergessen, sollst du nicht umkehren, um
sie zu holen. Für den Fremden, für die Waise und für die Witwe
soll sie sein, damit der HERR, dein Gott, dich segnet in allem
Tun deiner Hände. $20$ Wenn du deine Oliven abschlägst,
sollst du nicht hinterher die Zweige absuchen: für den Fremden,
für die Waise und für die Witwe soll es sein. $21$ Wenn du in
deinem Weinberg Lese hältst, sollst du nicht hinterher Nachlese
halten. Für den Fremden, für die Waise und für die Witwe soll es
sein. $22$ Und du sollst daran denken, daβ du Sklave warst im
Land Ägypten; darum befehle ich dir, dieses Wort zu befolgen.
\25\
Prügelstrafe.
$1$ Wenn ein Rechtsstreit zwischen Männern entsteht und sie
vor Gericht treten, und man richtet sie, dann soll man den
Gerechten gerecht sprechen und den Schuldigen schuldig. $2$
Und es soll geschehen, wenn der Schuldige Schläge verdient hat,
dann soll der Richter ihn hinlegen und ihm in seiner Gegenwart
nach [der festgesetzten] Zahl Schläge geben [lassen], seiner
Schuld entsprechend. $3$ Vierzig [Schläge] darf er ihm geben
[lassen] - nicht mehr -, damit nicht, wenn er fortfährt, ihn
über diese hinaus mit vielen Schlägen zu schlagen, dein Bruder
in deinen Augen entehrt wird.
$4$ Du sollst dem Ochsen nicht das Maul verbinden, wenn er
drischt.
\25\
Schwagerehe.
$5$ Wenn Brüder zusammen wohnen und einer von ihnen stirbt
und hat keinen Sohn, dann soll die Frau des Verstorbenen nicht
auswärts einem fremden Mann angehören. Ihr Schwager soll zu ihr
eingehen und sie sich zur Frau nehmen und mit ihr die
Schwagerehe vollziehen. $6$ Und es soll geschehen: der
Erstgeborene, den sie [dann] gebiert, soll den Namen seines
verstorbenen Bruders weiterführen, damit dessen Name aus Israel
nicht ausgelöscht wird. $7$ Wenn aber der Mann keine Lust
hat, seine Schwägerin zu nehmen, dann soll seine Schwägerin ins
Tor hinaufgehen zu den Ältesten und soll sagen: Mein Schwager
weigert sich, seinem Bruder den Namen in Israel
aufrechtzuerhalten; er will die Schwagerehe mit mir nicht
eingehen. $8$ Und die Ältesten seiner Stadt sollen ihn rufen
und mit ihm reden. Doch stellt er sich dann hin und sagt: Ich
habe keine Lust, sie zu nehmen, $9$ dann soll seine
Schwägerin vor den Augen der Ältesten zu ihm hintreten und ihm
den Schuh von seinem Fuβ abziehen und ihm ins Gesicht spucken.
Und sie soll antworten und sagen: So soll dem Mann geschehen,
der das Haus seines Bruders nicht bauen will! $10$ Und sein
Name soll in Israel heiβen 'Haus des Barfüβers'.
\25\
Warnung vor unzüchtigem Verhalten und falschen Gewichten.
$11$ Wenn Männer miteinander raufen, ein Mann und sein
Bruder, und die Frau des einen eilt herbei, um ihren Mann aus
der Hand dessen, der ihn schlägt, zu retten, und sie streckt
ihre Hand aus und greift an seine Geschlechtsteile: $12$ dann
sollst du ihr die Hand abhauen; du sollst nicht schonen.
$13$ Du sollst nicht zweierlei Gewichtsteine in deinem Beutel
haben, einen groβen und einen kleinen. $14$ Du sollst nicht
zweierlei Efa in deinem Haus haben, ein groβes und ein kleines.
$15$ Vollen und gerechten Gewichtstein sollst du haben, und
volles und gerechtes Efa sollst du haben, damit deine Tage lange
währen in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir gibt. $16$
Denn ein Greuel für den HERRN, deinen Gott, ist jeder, der
dieses tut, jeder, der unrecht tut.
\25\
Gebot der Ausrottung der Amalekiter.
$17$ Denk daran, was Amalek dir getan hat auf dem Weg, als
ihr aus Ägypten zogt, $18$ wie er dir auf dem Weg
entgegentrat und deine Nachzügler schlug, alle Schwachen hinter
dir, als du erschöpft und müde warst, und daβ er Gott nicht
fürchtete. $19$ Und wenn der HERR, dein Gott, dir Ruhe
verschafft hat vor allen deinen Feinden ringsum in dem Land, das
der HERR, dein Gott, dir als Erbteil gibt, es in Besitz zu
nehmen, dann sollst du die Erinnerung an Amalek unter dem Himmel
auslöschen. Vergiβ es nicht!
\26\
Verordnungen über Erstlingsfrüchte und Zehnten.
$1$ Und es soll geschehen, wenn du in das Land kommst, das
der HERR, dein Gott, dir als Erbteil gibt, und du hast es in
Besitz genommen und wohnst darin, $2$ dann sollst du von den
Erstlingen aller Frucht des Erdbodens nehmen, die du von deinem
Land einbringst, das der HERR, dein Gott, dir gibt, und sollst
sie in einen Korb legen und an die Stätte gehen, die der HERR,
dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen dort wohnen zu lassen.
$3$ Und du sollst zu dem Priester kommen, der in jenen Tagen
da ist, und zu ihm sagen: Ich bezeuge heute dem HERRN, deinem
Gott, daβ ich in das Land gekommen bin, das uns zu geben der
HERR unseren Vätern geschworen hat. $4$ Und der Priester soll
den Korb aus deiner Hand nehmen und ihn vor den Altar des HERRN,
deines Gottes, niedersetzen. $5$ Du aber sollst vor dem
HERRN, deinem Gott, anheben und sprechen: Ein umherirrender
Aramäer war mein Vater; und er zog nach Ägypten hinab und hielt
sich dort als Fremder auf, als ein geringes Häuflein. Doch er
wurde dort zu einer groβen, starken und zahlreichen Nation.
$6$ Und die Ägypter miβhandelten uns, unterdrückten uns und
legten uns harte Arbeit auf. $7$ Da schrieen wir zu dem
HERRN, dem Gott unserer Väter, und der HERR hörte unsere Stimme
und sah unser Elend und unsere Mühsal und unsere Bedrängnis.
$8$ Und der HERR führte uns aus Ägypten heraus mit starker
Hand und mit ausgestrecktem Arm und mit groβem Schrecken und mit
Zeichen und Wundern . $9$ Und er brachte uns an diese Stätte
und gab uns dieses Land, ein Land, das von Milch und Honig
überflieβt. $10$ Und nun siehe, ich habe die Erstlinge der
Frucht des Landes gebracht, das du, HERR, mir gegeben hast. -
Und du sollst sie vor dem HERRN, deinem Gott, niederlegen und
anbeten vor dem HERRN, deinem Gott. $11$ Und du sollst dich
an all dem Guten freuen, das der HERR, dein Gott, dir und deinem
Haus gegeben hat, du und der Levit und der Fremde, der in deiner
Mitte [wohnt].
$12$ Wenn du den ganzen Zehnten deines Ertrages im dritten
Jahr, dem Jahr des Zehnten, vollständig entrichtet hast und ihn
dem Leviten, dem Fremden, der Waise und der Witwe gegeben hast,
damit sie in deinen Toren essen und sich sättigen, $13$ dann
sollst du vor dem HERRN, deinem Gott, sprechen: Ich habe das
Geheiligte aus dem Haus weggeschafft und habe es auch dem
Leviten und dem Fremden, der Waise und der Witwe gegeben nach
all deinem Gebot, das du mir befohlen hast; ich habe deine
Gebote nicht übertreten noch vergessen. $14$ Ich habe nichts
[davon] gegessen in meiner Trauer und habe nichts [davon] in
[meiner] Unreinheit weggeschafft und habe nichts [davon] für
einen Toten gegeben. Ich habe der Stimme des HERRN, meines
Gottes, gehorcht, ich habe getan nach allem, was du mir geboten
hast. $15$ Blicke herab von deiner heiligen Wohnung vom
Himmel, und segne dein Volk Israel und das Land, das du uns
gegeben, wie du es unseren Vätern geschworen hast, ein Land, das
von Milch und Honig überflieβt!
\26\
Pflichten und Rechte Israels.
$16$ Am heutigen Tag befiehlt dir der HERR, dein Gott, diese
Ordnungen und Rechtsbestimmungen zu tun. So bewahre und tue sie
mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele! $17$ Du
hast heute den HERRN sagen lassen, daβ er dein Gott sein will
und daβ du auf seinen Wegen gehen und seine Ordnungen und seine
Gebote und seine Rechtsbestimmungen bewahren und seiner Stimme
gehorchen willst. $18$ Und der HERR hat dich heute sagen
lassen, daβ du ihm ein Eigentumsvolk sein willst, wie er zu dir
geredet hat, und daβ du alle seine Gebote bewahren willst
$19$ und daβ er dich als höchste über alle Nationen stellen
will, die er gemacht hat, zum Ruhm und zum Namen und zum Schmuck
und daβ du dem HERRN, deinem Gott, ein heiliges Volk sein
willst, wie er geredet hat.
\27\
Gedenkaltar in Kanaan - Flüche vom Berg Ebal.
$1$ Und Mose und die Ältesten von Israel befahlen dem Volk:
Bewahrt das ganze Gebot, das ich euch heute befehle! $2$ Und
es soll geschehen, an dem Tag, an dem ihr über den Jordan in das
Land hinüberzieht, das der HERR, dein Gott, dir gibt, sollst du
dir groβe Steine aufrichten und sie mit Kalk bestreichen. $3$
Und du sollst alle Worte dieses Gesetzes auf sie schreiben, wenn
du hinübergezogen bist, damit du in das Land kommst, das der
HERR, dein Gott, dir gibt, ein Land, das von Milch und Honig
überflieβt, wie der HERR, der Gott deiner Väter, zu dir geredet
hat. $4$ Und es soll geschehen, wenn ihr über den Jordan
gezogen seid, sollt ihr diese Steine, über die ich euch heute
Befehl gebe, auf dem Berg Ebal aufrichten; und du sollst sie mit
Kalk bestreichen. $5$ Und dort sollst du dem HERRN, deinem
Gott, einen Altar bauen, einen Altar aus Steinen. Du sollst kein
Eisen über ihnen schwingen, $6$ aus unbehauenen Steinen
sollst du den Altar des HERRN, deines Gottes, bauen. Und du
sollst dem HERRN, deinem Gott, Brandopfer darauf opfern, $7$
und du sollst Heilsopfer opfern und dort essen und dich vor dem
HERRN, deinem Gott, freuen. - $8$ Und auf die Steine sollst
du alle Worte dieses Gesetzes deutlich [und] sorgfältig
schreiben.
$9$ Und Mose und die Priester, die Leviten, redeten zu ganz
Israel und sagten: Sei still und höre, Israel! Am heutigen Tag
bist du dem HERRN, deinem Gott, zum Volk geworden. $10$ So
gehorche der Stimme des HERRN, deines Gottes, und tue seine
Gebote und seine Ordnungen, die ich dir heute befehle.
#
V. 12-14: 1Mo 35,23-26.
#
$11$ Und Mose befahl dem Volk an jenem Tag und sagte: $12$
Wenn ihr über den Jordan gezogen seid, sollen diese auf dem Berg
Garizim stehen, um das Volk zu segnen:
Simeon und Levi und Juda und Issaschar und Joseph und Benjamin.
$13$ Und diese sollen auf dem Berg Ebal stehen zum
Verfluchen: Ruben, Gad und Asser und Sebulon, Dan und Naftali.
$14$ Und die Leviten sollen anfangen und zu allen Männern von
Israel mit erhobener Stimme sprechen:
$15$ Verflucht sei der Mann, der ein Götterbild oder ein
gegossenes Bild macht, einen Greuel für den HERRN, ein Werk von
Künstlerhänden, und es im Verborgenen aufstellt! Und das ganze
Volk antworte und sage: Amen!
$16$ Verflucht sei, wer seinen Vater oder seine Mutter
verachtet! Und das ganze Volk sage: Amen!
$17$ Verflucht sei, wer die Grenze seines Nächsten verrückt!
Und das ganze Volk sage: Amen!
$18$ Verflucht sei, wer einen Blinden auf dem Weg irreführt!
Und das ganze Volk sage: Amen!
$19$ Verflucht sei, wer das Recht des Fremden, der Waise und
der Witwe beugt! Und das ganze Volk sage: Amen!
$20$ Verflucht sei, wer bei der Frau seines Vaters liegt,
denn er hat die Decke seines Vaters aufgedeckt! Und das ganze
Volk sage: Amen!
$21$ Verflucht sei, wer bei irgendeinem Tier liegt! Und das
ganze Volk sage: Amen!
$22$ Verflucht sei, wer bei seiner Schwester liegt, der
Tochter seines Vaters oder der Tochter seiner Mutter! Und das
ganze Volk sage: Amen!
$23$ Verflucht sei, wer bei seiner Schwiegermutter liegt! Und
das ganze Volk sage: Amen!
$24$ Verflucht sei, wer seinen Nächsten im Verborgenen
erschlägt! Und das ganze Volk sage: Amen!
$25$ Verflucht sei, wer ein Bestechungsgeschenk nimmt, um
jemanden zu erschlagen, unschuldiges Blut [zu vergieβen]! Und
das ganze Volk sage: Amen!
$26$ Verflucht sei, wer die Worte dieses Gesetzes nicht
aufrechterhält, sie zu tun! Und das ganze Volk sage: Amen!
\28\
Segen und Fluch.
#
V. 1-14: 3Mo 26,3-13.
#
$1$ Und es wird geschehen, wenn du der Stimme des HERRN,
deines Gottes, genau gehorchst, daβ du darauf achtest, all seine
Gebote zu tun, die ich dir heute befehle, dann wird der HERR,
dein Gott, dich als höchste über alle Nationen der Erde stellen.
$2$ Und alle diese Segnungen werden über dich kommen und
werden dich erreichen, wenn du der Stimme des HERRN, deines
Gottes, gehorchst. $3$ Gesegnet wirst du sein in der Stadt,
und gesegnet wirst du sein auf dem Feld. $4$ Gesegnet wird
sein die Frucht deines Leibes und die Frucht deines Ackerlandes
und die Frucht deines Viehs, der Wurf deiner Rinder und die
Zucht deiner Schafe. $5$ Gesegnet wird sein dein Korb und
dein Backtrog. $6$ Gesegnet wirst du sein bei deinem Eingang,
und gesegnet wirst du sein bei deinem Ausgang. $7$ Der HERR
wird deine Feinde, die sich gegen dich erheben, geschlagen vor
dir dahingeben. Auf einem Weg werden sie gegen dich ausziehen,
und auf sieben Wegen werden sie vor dir fliehen. $8$ Der HERR
wird dir den Segen entbieten in deine Speicher und zu allem
Geschäft deiner Hand, und er wird dich segnen in dem Land, das
der HERR, dein Gott, dir gibt. $9$ Der HERR wird dich zu
einem heiligen Volk für sich erheben, wie er dir geschworen hat,
wenn du die Gebote des HERRN, deines Gottes, hältst und auf
seinen Wegen gehst. $10$ Und alle Völker der Erde werden
sehen, daβ der Name des HERRN über dir ausgerufen ist, und sie
werden sich vor dir fürchten. $11$ Und der HERR wird dir
Überfluβ geben an Gutem, an der Frucht deines Leibes und an der
Frucht deines Viehes und an der Frucht deines Ackerlandes, zur
Wohlfahrt in dem Land, das dir zu geben der HERR deinen Vätern
geschworen hat. $12$ Der HERR wird dir seinen guten Schatz,
den Himmel, auftun, um deinem Land Regen zu seiner Zeit zu geben
und um alles Tun deiner Hand zu segnen. Und du wirst vielen
Nationen ausleihen, du selbst aber wirst [dir] nichts leihen.
$13$ Und der HERR wird dich zum Haupt machen und nicht zum
Schwanz, und du wirst nur immer aufwärtssteigen und nicht
hinuntersinken, wenn du den Geboten des HERRN, deines Gottes,
gehorchst, die zu bewahren und zu tun ich dir heute befehle,
$14$ und von all den Worten, die ich euch heute befehle,
weder zur Rechten noch zur Linken abweichst, um anderen Göttern
nachzulaufen, ihnen zu dienen.
#
V. 15-68: 3Mo 26,14-39.
#
$15$ Es wird aber geschehen, wenn du der Stimme des HERRN,
deines Gottes, nicht gehorchst, [so] daβ du [nicht] darauf
achtest, all seine Gebote und seine Ordnungen zu tun, die ich
dir heute gebiete, dann werden all diese Flüche über dich kommen
und dich erreichen. $16$ Verflucht wirst du sein in der
Stadt, und verflucht wirst du sein auf dem Feld. $17$
Verflucht wird sein dein Korb und dein Backtrog. $18$
Verflucht wird sein die Frucht deines Leibes und die Frucht
deines Ackerlandes, der Wurf deiner Rinder und die Zucht deiner
Schafe. $19$ Verflucht wirst du sein bei deinem Eingang, und
verflucht wirst du sein bei deinem Ausgang. - $20$ Der HERR
wird den Fluch, die Bestürzung und die Verwünschung gegen dich
senden in allem Geschäft deiner Hand, das du tust, bis du
vernichtet bist und bis du schnell umkommst wegen der Bosheit
deiner Taten, mit denen du mich verlassen hast. $21$ Der HERR
wird die Pest an dir haften lassen, bis er dich ausgerottet hat
aus dem Land, wohin du kommst, um es in Besitz zu nehmen.
$22$ Der HERR wird dich schlagen mit Schwindsucht und mit
Fieberglut und mit Hitze und mit Entzündung und mit Dürre und
mit Getreidebrand und mit Vergilben [des Korns], und sie werden
dich verfolgen, bis du umgekommen bist. $23$ Und dein Himmel,
der über deinem Haupt ist, wird Erz sein, und die Erde, die
unter dir ist, Eisen. $24$ Der HERR wird den Regen deines
Landes zu Staub und Sand machen. Vom Himmel wird es auf dich
herabkommen, bis du umgekommen bist. $25$ Der HERR wird dich
geschlagen vor deinen Feinden dahingeben. Auf einem Weg wirst du
gegen sie ausziehen, und auf sieben Wegen wirst du vor ihnen
fliehen, und du wirst zum Schreckbild für alle Königreiche der
Erde werden. $26$ Und deine Leiche wird allen Vögeln des
Himmels und den Tieren der Erde zum Fraβ werden, und niemand
wird sie wegscheuchen. $27$ Der HERR wird dich schlagen mit
den Geschwüren Ägyptens und mit Beulen und mit Krätze und mit
Grind, daβ du nicht [mehr] geheilt werden kannst. $28$ Der
HERR wird dich schlagen mit Wahnsinn und mit Blindheit und mit
Geistesverwirrung. $29$ Und du wirst am Mittag umhertappen,
wie der Blinde im Finstern tappt, und du wirst keinen Erfolg
haben auf deinen Wegen. Und du wirst alle Tage nur unterdrückt
und beraubt sein, und niemand wird helfen. $30$ Eine Frau
wirst du dir verloben, aber ein anderer Mann wird sie
beschlafen. Ein Haus wirst du bauen, aber nicht darin wohnen.
Einen Weinberg wirst du pflanzen, aber du wirst ihn nicht
nutzen. $31$ Dein Rind wird vor deinen Augen geschlachtet,
und du wirst nicht davon essen. Dein Esel wird vor deinem
Gesicht geraubt und nicht zu dir zurückkehren. Deine Schafe
werden deinen Feinden gegeben, und du wirst niemanden haben, der
hilft. $32$ Deine Söhne und deine Töchter werden einem
anderen Volk gegeben, und deine Augen werden es sehen und werden
nach ihnen schmachten den ganzen Tag; aber du wirst machtlos
sein. $33$ Die Frucht deines Ackers und all dein Erworbenes
wird ein Volk verzehren, das du nicht kennst; und du wirst nur
unterdrückt und zerschlagen sein alle Tage. $34$ Und du wirst
wahnsinnig werden vor dem Anblick [dessen], was deine Augen
erblicken [müssen]. $35$ Der HERR wird dich schlagen mit
bösen Geschwüren an den Knien und an den Schenkeln, von deiner
Fuβsohle bis zu deinem Scheitel, daβ du nicht [mehr] geheilt
werden kannst. $36$ Der HERR wird dich und deinen König, den
du über dich setzen wirst, zu einer Nation wegführen, die du
nicht gekannt hast, du und deine Väter. Und du wirst dort
anderen Göttern, [Göttern aus] Holz und Stein, dienen. $37$
Und du wirst zum Entsetzen werden, zum Sprichwort und zur
Spottrede unter allen Völkern, wohin der HERR dich wegtreiben
wird. $38$ Viel Samen wirst du aufs Feld hinausbringen, aber
wenig einsammeln, denn die Heuschrecke wird es abfressen.
$39$ Weinberge wirst du pflanzen und bearbeiten; aber Wein
wirst du weder trinken noch einsammeln, denn der Wurm wird ihn
abfressen. $40$ Ölbäume wirst du in deinem ganzen Gebiet
haben; aber mit Öl wirst du dich nicht salben, denn deine Oliven
fallen ab. $41$ Söhne und Töchter wirst du zeugen; aber sie
werden dir nicht gehören, denn sie werden in die Gefangenschaft
gehen. $42$ Alle deine Bäume und die Frucht deines
Ackerlandes wird die Grille in Besitz nehmen. $43$ Der
Fremde, der in deiner Mitte [wohnt], wird höher und höher über
dich emporsteigen, und du, du wirst tiefer und tiefer
hinabsinken. $44$ Er wird dir leihen, du aber wirst ihm nicht
leihen [können]; er wird zum Haupt, du aber wirst zum Schwanz.
$45$ Und alle diese Flüche werden über dich kommen und dich
verfolgen und dich erreichen, bis du vernichtet bist, weil du
der Stimme des HERRN, deines Gottes, nicht gehorcht hast, seine
Gebote und seine Ordnungen zu bewahren, die er dir befohlen hat.
$46$ Und sie werden zum Zeichen und zum Wunder sein an dir
und an deinen Nachkommen für ewig. $47$ Dafür daβ du dem
HERRN, deinem Gott, nicht mit Freude und mit fröhlichem Herzen
gedient hast wegen des Überflusses an allem, $48$ wirst du
deinen Feinden, die der HERR gegen dich senden wird, dienen in
Hunger und Durst, in Blöβe und in Mangel an allem. Und er wird
ein eisernes Joch auf deinen Hals legen, bis er dich vernichtet
hat. $49$ Der HERR wird von ferne, vom Ende der Erde her,
eine Nation über dich bringen. Wie der Adler fliegt, [so kommt
sie], eine Nation, deren Sprache du nicht verstehst, $50$
eine Nation mit hartem Gesicht, die für den Alten keine
Rücksicht kennt und für den Jungen keine Gnade, $51$ und
[die] die Frucht deines Viehs und die Frucht deines Landes
verzehren wird, bis du vernichtet bist, die dir weder Getreide,
Most oder Öl [noch] den Wurf deiner Rinder oder die Zucht deiner
Schafe übriglassen wird, bis sie dich zugrunde gerichtet hat.
$52$ Und sie wird dich belagern in all deinen Toren, bis
deine hohen und festen Mauern, auf die du vertraust, in deinem
ganzen Land gefallen sind. Und sie wird dich belagern in all
deinen Toren, in deinem ganzen Land, das der HERR, dein Gott,
dir gegeben hat. $53$ Dann wirst du die Frucht deines Leibes
essen, das Fleisch deiner Söhne und deiner Töchter, die der
HERR, dein Gott, dir gegeben hat in der Belagerung und
Bedrängnis, mit der dich dein Feind bedrängen wird. $54$ Der
weichlichste und am meisten verzärtelte Mann bei dir, dessen
Auge wird miβgünstig auf seinen Bruder blicken und auf die Frau
an seinem Busen und auf seine übriggebliebenen Kinder, die er
übrigbehalten hat. $55$ Keinem von ihnen gibt er [etwas] vom
Fleisch seiner Kinder, das er iβt, weil ihm nichts
übriggeblieben ist in der Belagerung und Bedrängnis, mit der
dein Feind dich bedrängen wird in all deinen Toren. $56$ Die
Weichlichste bei dir und die Verzärteltste, die vor Verzärtelung
und vor Verweichlichung nie versucht hat, ihre Fuβsohle auf die
Erde zu setzen, deren Auge wird miβgünstig auf den Mann an ihrem
Busen blicken und auf ihren Sohn und auf ihre Tochter $57$
wegen ihrer Nachgeburt, die zwischen ihren Beinen hervorkommt,
und wegen ihrer Kinder, die sie gebiert. Denn sie wird sie aus
Mangel an allem im geheimen aufessen in der Belagerung und
Bedrängnis, mit der dein Feind dich bedrängen wird in deinen
Toren. - $58$ Wenn du nicht darauf achtest, alle Worte dieses
Gesetzes zu tun, die in diesem Buch geschrieben sind, daβ du
diesen herrlichen und furchtbaren Namen, den HERRN, deinen Gott,
fürchtest, $59$ dann wird der HERR deine Plagen und die
Plagen deiner Nachkommen auβergewöhnlich machen: groβe und
andauernde Plagen und böse und andauernde Krankheiten. $60$
Und er wird alle Seuchen Ägyptens gegen dich wenden, vor denen
du dich fürchtest, und sie werden an dir haften [bleiben].
$61$ Auch alle Krankheiten und alle Plagen, die nicht in dem
Buch dieses Gesetzes geschrieben sind, - der HERR wird sie über
dich kommen lassen, bis du vernichtet bist. $62$ Als ein
geringes Häuflein werdet ihr übrigbleiben, statt daβ ihr wie die
Sterne des Himmels an Menge geworden wärt, weil du der Stimme
des HERRN, deines Gottes, nicht gehorcht hast. - $63$ Und es
wird geschehen: wie der HERR sich über euch freute, euch Gutes
zu tun und euch zahlreich werden zu lassen, so wird der HERR
sich über euch freuen, euch zugrunde zu richten und euch zu
vernichten. Und ihr werdet aus dem Land herausgerissen werden,
wohin du kommst, um es in Besitz zu nehmen. $64$ Und der HERR
wird dich unter alle Völker zerstreuen von einem Ende der Erde
bis zum andern Ende der Erde. Und du wirst dort andern Göttern
dienen, die du nicht gekannt hast, [weder] du noch deine Väter -
[Göttern aus] Holz und Stein. $65$ Und unter jenen Nationen
wirst du nicht ruhig wohnen, und deine Fuβsohle wird keinen
Rastplatz finden. Und der HERR wird dir dort ein zitterndes Herz
geben, erlöschende Augen und eine verzagende Seele. $66$ Und
dein Leben wird in Gefahr schweben, du wirst dich Nacht und Tag
fürchten und deines Lebens nicht sicher sein. $67$ Am Morgen
wirst du sagen: Wäre es doch Abend! und am Abend wirst du sagen:
Wäre es doch Morgen! - wegen des Zitterns deines Herzens, mit
dem du zitterst, und wegen des Anblicks [dessen], was deine
Augen erblicken [müssen]. $68$ Und der HERR wird dich auf
Schiffen nach Ägypten zurückkehren lassen, auf dem Weg, von dem
ich dir gesagt habe: Du sollst ihn nie mehr wiedersehen! Und ihr
werdet euch dort euren Feinden als Sklaven und als Sklavinnen
zum Kauf anbieten, aber es wird kein Käufer da sein.
$69$ Das sind die Worte des Bundes, von dem der HERR dem Mose
befohlen hatte, er solle [ihn] mit den Söhnen Israel im Land
Moab schlieβen neben dem Bund, den er am Horeb mit ihnen
geschlossen hatte.
\29\
Bund Gottes mit Israel im Land Moab - Mahnung zur Gesetzestreue.
$1$ Und Mose berief ganz Israel und sprach zu ihnen: Ihr habt
alles gesehen, was der HERR vor euren Augen im Land Ägypten
getan hat an dem Pharao und an all seinen Knechten und an seinem
ganzen Land: $2$ die groβen Prüfungen, die deine Augen
gesehen haben, jene groβen Zeichen und Wunder. $3$ Aber der
HERR hat euch bis zum heutigen Tag weder ein Herz gegeben zu
erkennen noch Augen zu sehen, noch Ohren zu hören. $4$ Und
ich habe euch vierzig Jahre in der Wüste geführt: eure Kleider
sind nicht an euch zerschlissen, und dein Schuh an deinem Fuβ
ist nicht zerschlissen. $5$ Brot habt ihr nicht gegessen, und
Wein und Rauschtrank habt ihr nicht getrunken, damit ihr
erkenntet, daβ ich der HERR, euer Gott, bin. $6$ Und als ihr
an diesen Ort kamt, da zogen Sihon, der König von Heschbon, und
Og, der König von Basan, uns zum Kampf entgegen, und wir
schlugen sie. $7$ Und wir nahmen ihr Land ein und gaben es
den Rubenitern und den Gaditern und dem halben Stamm der
Manassiter zum Erbteil. $8$ So bewahrt denn die Worte dieses
Bundes und tut sie, damit ihr Erfolg habt in allem, was ihr tut!
$9$ Ihr alle steht heute vor dem HERRN, eurem Gott: eure
Häupter, eure Stämme, eure Ältesten und eure Aufseher, alle
Männer von Israel, $10$ eure Kinder, eure Frauen und dein
Fremder, der mitten in deinem Lager ist, von deinem Holzhauer
bis zu deinem Wasserschöpfer, $11$ damit du in den Bund des
HERRN, deines Gottes, eintrittst und in seine Fluchbestimmung,
den der HERR, dein Gott, heute mit dir schlieβt, $12$ damit
er dich heute zu seinem Volk erhebt und er dein Gott ist, wie er
zu dir geredet und wie er deinen Vätern, Abraham, Isaak und
Jakob, geschworen hat. $13$ Doch nicht mit euch allein
schlieβe ich diesen Bund mit dieser Fluchbestimmung, $14$
sondern sowohl mit dem, der heute hier ist, der mit uns vor dem
HERRN, unserm Gott, steht, als auch mit dem, der heute nicht mit
uns hier ist. $15$ Denn ihr wiβt ja, wie wir im Land Ägypten
gewohnt haben und wie wir mitten durch die Nationen gezogen
sind, durch die ihr gezogen seid. $16$ Da habt ihr ihre
Scheusale gesehen und ihre Götzen aus Holz und Stein, Silber und
Gold, die bei ihnen sind. $17$ Daβ es bei euch nur ja nicht
einen Mann oder eine Frau, eine Sippe oder einen Stamm gibt,
dessen Herz sich heute von dem HERRN, unserm Gott, abwendet, um
hinzugehen, den Göttern jener Nationen zu dienen! Daβ es ja
nicht eine Wurzel unter euch gibt, die Gift und Wermut als
Frucht bringt, $18$ - und es geschieht, wenn er die Worte
dieses Eidschwures hört, daβ er sich in seinem Herzen segnet und
sagt: Ich werde Frieden haben, [auch] wenn ich in der
Verstocktheit meines Herzens lebe! - so daβ das bewässerte mit
dem durstigen [Land] hinweggerafft wird. $19$ Nicht wird der
HERR ihm vergeben wollen, sondern dann wird der Zorn des HERRN
und sein Eifer gegen jenen Mann rauchen, und der ganze Fluch,
der in diesem Buch aufgeschrieben ist, wird auf ihm liegen, und
der HERR wird seinen Namen unter dem Himmel auslöschen. $20$
Und der HERR wird ihn aus allen Stämmen Israels zum Unheil
aussondern, nach all den Flüchen des Bundes, der in diesem Buch
des Gesetzes geschrieben ist. $21$ Und die künftige
Generation, eure Kinder, die nach euch aufstehen werden, und der
Ausländer, der aus fernem Land kommt, werden sagen, wenn sie die
Plagen dieses Landes sehen und seine Krankheiten, mit denen der
HERR es geschlagen hat - $22$ Schwefel und Salz, eine
Brandstätte ist sein ganzes Land; es wird nicht besät und läβt
nichts sprossen, und keinerlei Kraut kommt darin auf wie [nach
der] Umkehrung von Sodom und Gomorra, [von] Adma und Zebojim,
die der HERR umkehrte in seinem Zorn und in seinem Grimm -,
#
V. 23-27: Jer 9,11-15.
#
$23$ und alle Nationen werden sagen: Warum hat der HERR
diesem Land so etwas getan? Weshalb diese groβe Zornglut?
$24$ Dann wird man sagen: Weil sie den Bund des HERRN, des
Gottes ihrer Väter, verlassen haben, den er mit ihnen
geschlossen hatte, als er sie aus dem Land Ägypten herausführte,
$25$ und [weil sie] hingingen und andern Göttern dienten und
sich vor ihnen niederwarfen, [vor] Göttern, die sie nicht
kannten und die er ihnen nicht zugeteilt hatte, $26$ da
entbrannte der Zorn des HERRN gegen dieses Land, so daβ er den
ganzen Fluch über es gebracht hat, der in diesem Buch
aufgeschrieben ist. $27$ Und der HERR hat sie herausgerissen
aus ihrem Land im Zorn und im Grimm und in groβem Unwillen und
hat sie in ein anderes Land geworfen, wie [es] an diesem Tag
[der Fall ist]. - $28$ Das Verborgene [steht bei] dem HERRN,
unserm Gott; aber das Offenbare [gilt] uns und unsern Kindern
für ewig, damit wir alle Worte dieses Gesetzes tun.
\30\
Trost und Mahnung - Wahl zwischen Leben und Tod.
$1$ Und es wird geschehen, wenn all diese Worte über dich
kommen, der Segen und der Fluch, die ich dir vorgelegt habe, und
du es dir zu Herzen nimmst unter all den Nationen, wohin der
HERR, dein Gott, dich verstoβen hat, $2$ und du umkehrst zum
HERRN, deinem Gott, und seiner Stimme gehorchst nach allem, was
ich dir heute befehle, du und deine Kinder, mit deinem ganzen
Herzen und mit deiner ganzen Seele, $3$ dann wird der HERR,
dein Gott, dein Geschick wenden und sich über dich erbarmen. Und
er wird dich wieder sammeln aus all den Völkern, wohin der HERR,
dein Gott, dich zerstreut hat. $4$ Wenn deine Verstoβenen am
Ende des Himmels wären, [selbst] von dort wird der HERR, dein
Gott, dich sammeln, und von dort wird er dich holen. $5$ Und
der HERR, dein Gott, wird dich in das Land bringen, das deine
Väter in Besitz genommen haben, und du wirst es in Besitz
nehmen. Und er wird dir Gutes tun und dich zahlreicher werden
lassen als deine Väter. $6$ Und der HERR, dein Gott, wird
dein Herz und das Herz deiner Nachkommen beschneiden, damit du
den HERRN, deinen Gott, liebst mit deinem ganzen Herzen und mit
deiner ganzen Seele, daβ du am Leben bleibst. $7$ Und der
HERR, dein Gott, wird all diese Flüche auf deine Feinde und auf
deine Hasser legen, die dir nachgejagt sind. $8$ Du aber, du
wirst umkehren und der Stimme des HERRN gehorchen und wirst all
seine Gebote tun, die ich dir heute befehle. $9$ Und der
HERR, dein Gott, wird dir Überfluβ geben bei allem Tun deiner
Hand, an der Frucht deines Leibes und an der Frucht deines Viehs
und an der Frucht deines Ackerlandes, [für dich] zum Guten. Denn
der HERR wird sich wieder über dich freuen zum Guten, wie er
sich über deine Väter gefreut hat, $10$ wenn du der Stimme
des HERRN, deines Gottes, gehorchst, um seine Gebote und seine
Ordnungen zu halten, die in diesem Buch des Gesetzes
aufgeschrieben sind, wenn du zum HERRN, deinem Gott, umkehrst
mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele. $11$
Denn dieses Gebot, das ich dir heute gebiete, ist nicht zu
wunderbar für dich und ist [dir] nicht [zu] fern. $12$ Es ist
nicht im Himmel, daβ du sagen müβtest: Wer wird für uns in den
Himmel hinaufsteigen und es uns holen und es uns hören lassen,
daβ wir es tun? $13$ Und es ist nicht jenseits des Meeres,
daβ du sagen müβtest: Wer wird für uns auf die andere Seite des
Meeres hinüberfahren und es uns holen und es uns hören lassen,
daβ wir es tun? $14$ Sondern ganz nahe ist dir das Wort, in
deinem Mund und in deinem Herzen, um es zu tun.
$15$ Siehe, ich habe dir heute vorgelegt das Leben und das
Gute, den Tod und das Böse, $16$ indem ich dir heute gebiete,
den HERRN, deinen Gott, zu lieben, auf seinen Wegen zu gehen und
seine Gebote, seine Ordnungen und seine Rechtsbestimmungen zu
bewahren, damit du lebst und zahlreich wirst und der HERR, dein
Gott, dich segnet in dem Land, wohin du kommst, um es in Besitz
zu nehmen. $17$ Wenn aber dein Herz sich abwendet und du
nicht gehorchst und du dich verführen läβt und dich vor andern
Göttern niederwirfst und ihnen dienst, $18$ dann kündige ich
euch heute an, daβ ihr ganz gewiβ umkommen werdet. Ihr werdet
[eure] Tage nicht verlängern in dem Land, in das du über den
Jordan ziehst, um hineinzukommen, es in Besitz zu nehmen.
$19$ Ich rufe heute den Himmel und die Erde als Zeugen gegen
euch auf: das Leben und den Tod habe ich euch vorgelegt, den
Segen und den Fluch! So wähle das Leben, damit du lebst, du und
deine Nachkommen, $20$ indem du den HERRN, deinen Gott,
liebst und seiner Stimme gehorchst und ihm anhängst! Denn das
ist dein Leben und die Dauer deiner Tage, daβ du in dem Land
wohnst, das der HERR deinen Vätern, Abraham, Isaak und Jakob,
geschworen hat, ihnen zu geben.
\31\
Josuas Einsetzung zum Nachfolger Moses.
$1$ Und Mose ging hin und redete diese Worte zu ganz Israel.
$2$ Und er sprach zu ihnen: 120 Jahre bin ich heute alt, ich
kann nicht mehr aus- und eingehen; und der HERR hat zu mir
gesagt: Du sollst nicht über diesen Jordan gehen. $3$ Der
HERR, dein Gott, er zieht vor dir her hinüber; er selbst wird
diese Nationen vor dir vernichten, daβ du sie vertreiben kannst.
Josua, er zieht vor dir her hinüber, wie der HERR geredet hat.
$4$ Und der HERR wird an ihnen handeln, wie er an Sihon und
an Og, den Königen der Amoriter, und an ihrem Land gehandelt
hat, die er vernichtet hat. $5$ Und wenn der HERR sie vor
euch dahingibt, dann sollt ihr an ihnen handeln nach dem ganzen
Gebot, das ich euch geboten habe. $6$ Seid stark und mutig,
fürchtet euch nicht und erschreckt nicht vor ihnen! Denn der
HERR, dein Gott, er ist es, der mit dir geht; er wird dich nicht
aufgeben und dich nicht verlassen.
$7$ Und Mose rief Josua und sprach zu ihm vor den Augen von
ganz Israel: Sei stark und mutig! Denn du, du wirst mit diesem
Volk in das Land kommen, das der HERR ihren Vätern geschworen
hat, ihnen zu geben; und du, du wirst es ihnen als Erbe
austeilen. $8$ Der HERR, er ist es, der vor dir herzieht; er
selbst wird mit dir sein; er wird dich nicht aufgeben und dich
nicht verlassen. Fürchte dich nicht und sei nicht
niedergeschlagen!
\31\
Gesetzeslesung alle sieben Jahre.
$9$ Und Mose schrieb dieses Gesetz auf und gab es den
Priestern, den Söhnen Levis, die die Lade des Bundes des HERRN
trugen, und allen Ältesten von Israel. $10$ Und Mose befahl
ihnen und sagte: Am Ende von sieben Jahren, zur Zeit des
Erlaβjahres, am Fest der Laubhütten, $11$ wenn ganz Israel
kommt, um vor dem HERRN, deinem Gott, an der Stätte zu
erscheinen, die er erwählen wird, sollst du dieses Gesetz vor
ganz Israel ausrufen lassen, vor ihren Ohren. $12$ Versammle
das Volk, die Männer und die Frauen und die Kinder und deinen
Fremden, der in deinen Toren [wohnt], damit sie hören und damit
sie lernen und den HERRN, euren Gott, fürchten und darauf
achten, alle Worte dieses Gesetzes zu tun! $13$ Und ihre
Kinder, die es nicht wissen, sollen zuhören, damit sie den
HERRN, euren Gott, fürchten lernen alle Tage, die ihr in dem
Land lebt, in das ihr über den Jordan zieht, um es in Besitz zu
nehmen.
\31\
Gottes Befehl zum Schreiben des Liedes Moses.
$14$ Und der HERR sprach zu Mose: Siehe, deine Tage sind
herangekommen, daβ du sterben wirst. Rufe Josua, und findet euch
im Zelt der Begegnung ein, daβ ich ihm Befehl erteile! Da gingen
Mose und Josua hin und fanden sich im Zelt der Begegnung ein.
$15$ Und der HERR erschien im Zelt, in der Wolkensäule; und
die Wolkensäule stand über dem Eingang des Zeltes. $16$ Und
der HERR sprach zu Mose: Siehe, du wirst dich zu deinen Vätern
legen. Und dieses Volk wird sich aufmachen und den fremden
Göttern des Landes, in das es kommt, in seiner Mitte nachhuren.
Und es wird mich verlassen und meinen Bund brechen, den ich mit
ihnen geschlossen habe. $17$ Da wird mein Zorn an jenem Tag
gegen es entbrennen, und ich werde sie verlassen und mein
Angesicht vor ihnen verbergen. Und es wird zum Fraβ werden, und
viele Übel und Nöte werden es treffen. Und es wird an jenem Tag
sagen: Haben diese Übel mich nicht deshalb getroffen, weil mein
Gott nicht [mehr] in meiner Mitte ist? $18$ Ich aber, ich
werde an jenem Tag mein Angesicht völlig verbergen wegen all des
Bösen, das es getan, weil es sich andern Göttern zugewandt hat.
$19$ Und nun, schreibt euch dieses Lied auf, und lehre es die
Söhne Israel! Lege es in ihren Mund, damit dieses Lied mir zum
Zeugen gegen die Söhne Israel wird! $20$ Denn ich werde es in
das Land bringen, das von Milch und Honig überflieβt, das ich
seinen Vätern zugeschworen habe, und es wird essen und satt und
fett werden. Und es wird sich andern Göttern zuwenden, und sie
werden ihnen dienen und mich verwerfen, und meinen Bund wird es
brechen. $21$ Und es wird geschehen, wenn viele Übel und Nöte
es treffen, dann wird dieses Lied als Zeuge vor ihm aussagen;
denn es wird nicht vergessen werden im Mund seiner Nachkommen.
Denn ich kenne sein Sinnen, mit dem es [schon] heute umgeht,
[noch] bevor ich es in das Land bringe, das ich [seinen Vätern]
zugeschworen habe.
$22$ Und Mose schrieb dieses Lied an jenem Tag auf, und er
lehrte es die Söhne Israel. $23$ Und er befahl Josua, dem
Sohn des Nun, und sprach: Sei stark und mutig! Denn du, du wirst
die Söhne Israel in das Land bringen, das ich ihnen zugeschworen
habe. Und ich will mit dir sein.
\31\
Aufbewahrung des Gesetzbuches.
$1$ Und es geschah, als Mose [damit] fertig war, die Worte
dieses Gesetzes vollständig in ein Buch zu schreiben, $25$ da
befahl Mose den Leviten, die die Lade des Bundes des HERRN
trugen: $26$ Nehmt dieses Buch des Gesetzes und legt es neben
die Lade des Bundes des HERRN, eures Gottes, daβ es dort zum
Zeugen gegen dich wird! $27$ Denn ich kenne deine
Widerspenstigkeit und deine Halsstarrigkeit wohl. Siehe heute
[schon], während ich noch bei euch lebe, seid ihr widerspenstig
gegen den HERRN gewesen; wieviel mehr nach meinem Tod!
\31\
Aufforderung zum Hören des Liedes Moses.
$28$ Versammelt zu mir alle Ältesten eurer Stämme und eure
Aufseher, daβ ich diese Worte vor ihren Ohren rede und den
Himmel und die Erde gegen sie als Zeugen aufrufe! $29$ Denn
ich habe erkannt, daβ ihr nach meinem Tod ganz und gar zu
[eurem] Verderben handeln und von dem Weg abweichen werdet, den
ich euch befohlen habe. Dann wird euch das Unheil treffen am
Ende der Tage, weil ihr tun werdet, was böse ist in den Augen
des HERRN, ihn zu reizen durch das Werk eurer Hände.
$30$ Und Mose redete vor den Ohren der ganzen Versammlung
Israels die Worte dieses Liedes zu Ende:
\32\
Das Lied des Mose.
$1$Horcht auf, ihr Himmel, ich will reden, und die Erde höre
die Worte meines Mundes!
$2$ Wie Regen träufle meine Lehre, wie Tau riesele meine
Rede, wie Regenschauer auf frisches Grün und wie Regengüsse auf
[welkes] Kraut!
$3$ Denn den Namen des HERRN rufe ich aus: Gebt Ehre unserm
Gott!
$4$ Der Fels: vollkommen ist sein Tun; denn alle seine Wege
sind recht. Ein Gott der Treue und ohne Trug, gerecht und gerade
ist er!
$5$ Es versündigte sich gegen ihn eine verkehrte und
verdrehte Generation - nicht seine Kinder [sind sie, sondern]
ihr [eigener] Schandfleck -.
$6$ Wollt ihr so dem HERRN vergelten, törichtes und unweises
Volk? Ist er nicht dein Vater, der dich geschaffen hat? Er hat
dich gemacht und dich bereitet.
$7$ Denk an die Tage der Vorzeit, gebt acht auf die Jahre von
Generation zu Generation! Frag deinen Vater, er wird es dir
kundtun, deine Ältesten, sie werden es dir sagen!
$8$ Als der Höchste den Nationen das Erbe austeilte, als er
die Menschenkinder [voneinander] schied, da legte er fest die
Grenzen der Völker nach der Zahl der Söhne Israel.
$9$ Denn der Anteil des HERRN ist sein Volk, Jakob das Maβ
seines Erbteils.
$10$ Er fand ihn im Land der Wüste und in der Öde, im Geheul
der Wildnis. Er umgab ihn, gab acht auf ihn, er behütete ihn wie
seinen Augapfel.
$11$ Wie der Adler sein Nest aufstört, über seinen Jungen
schwebt, seine Flügel ausbreitet, sie aufnimmt, sie trägt auf
seinen Schwingen,
$12$ [so] leitete ihn der HERR allein, und kein fremder Gott
war mit ihm.
$13$ Er lieβ ihn einherfahren auf den Höhen der Erde, und er
aβ die Früchte des Feldes. Er lieβ ihn Honig saugen aus dem
Felsen und Öl aus dem Felsenkiesel,
$14$ Rahm der Kühe und Milch der Schafe samt dem Fett der
Lämmer, Widder aus Basan und Böcke samt dem Nierenfett des
Weizens und Blut der Traube trankest du, feurigen Wein.
$15$ Da wurde Jeschurun fett und schlug aus. Du wurdest fett,
dick, feist! Und er verwarf den Gott, der ihn gemacht, und
verachtete den Fels seiner Rettung.
$16$ Sie reizten ihn zur Eifersucht durch fremde [Götter],
durch Greuel kränkten sie ihn.
$17$ Sie opferten den Dämonen, die nicht Gott sind, Göttern,
die sie nicht kannten, neuen, die [erst] vor kurzem aufgekommen
waren, die eure Väter nicht verehrten.
$18$ Den Felsen, der dich gezeugt, täuschtest du und
vergaβest den Gott, der dich geboren.
$19$ Und der HERR sah es und verwarf [sie] aus Unwillen über
seine Söhne und seine Töchter.
$20$ Er sprach: Ich will mein Angesicht vor ihnen verbergen,
will sehen, was ihr Ende ist; denn eine Generation [voller]
Verkehrtheit sind sie, Kinder, in denen keine Treue ist.
$21$ Sie haben mich zur Eifersucht gereizt durch einen
Nicht-Gott, haben mich gekränkt durch ihre Nichtigkeiten; so
will auch ich sie zur Eifersucht reizen durch ein Nicht-Volk,
durch eine törichte Nation will ich sie kränken.
$22$ Denn ein Feuer ist entbrannt in meinem Zorn, es brennt
bis in den untersten Scheol und friβt die Erde und ihren Ertrag
und entzündet die Grundfesten der Berge.
$23$ Ich will Unheil über sie häufen, meine Pfeile gegen sie
verbrauchen.
$24$ Sie sind vor Hunger entkräftet und aufgezehrt von
Fieberglut und giftiger Pest, so sende ich den Zahn wilder Tiere
gegen sie, samt dem Gift der im Staub Kriechenden.
$25$ Drauβen wird kinderlos machen das Schwert und drinnen
der Schrecken: den Jüngling wie die Jungfrau, den Säugling mit
dem greisen Mann.
$26$ Ich hätte [gern] gesagt: Ich will sie zerschlagen, der
Erinnerung an sie unter den Menschen ein Ende machen!
$27$ Wenn ich die Kränkung durch den Feind nicht fürchtete,
daβ ihre Gegner es falsch darstellten, daβ sie sagten: Unsere
Hand war erhaben! - und nicht: Der HERR hat dies alles gewirkt!
$28$ Denn sie sind eine Nation, die [allen] Rat verloren hat;
keine Einsicht ist bei ihnen.
$29$ Wenn sie weise wären, würden sie das verstehen, würde
ihr Ende bedenken.
$30$ Wie könnte einer Tausend jagen und zwei Zehntausend in
die Flucht schlagen, wenn nicht [deshalb], weil ihr Fels sie
verkauft und der HERR sie preisgegeben hat?
$31$ Denn nicht wie unser Fels ist ihr Fels; so haben unsere
Feinde selbst geurteilt!
$32$ Denn von dem Weinstock Sodoms ist ihr Weinstock und von
den Terrassen[gärten] Gomorras; ihre Beeren sind Giftbeeren,
bittere Trauben haben sie.
$33$ Drachengift ist ihr Wein und grausames Viperngift.
$34$ Ist dies nicht bei mir aufbewahrt, versiegelt in meinen
Schatzkammern?
$35$ Mein ist die Rache und die Vergeltung für die Zeit, da
ihr Fuβ wankt. Denn nahe ist der Tag ihres Verderbens, und was
ihnen bevorsteht, eilt herbei.
$36$ Denn der HERR wird sein Volk richten, und über seine
Knechte wird er sich erbarmen, wenn er sieht, daβ geschwunden
die Kraft und der Sklave und der Freie dahin sind.
$37$ Und er wird sagen: Wo sind [nun] ihre Götter, der Fels,
bei dem sie Zuflucht suchten?
$38$ Die das Fett ihrer Schlachtopfer aβen, den Wein ihrer
Trankopfer tranken, die sollen [doch] aufstehen und euch helfen,
sie sollen [doch] ein Schirm über euch sein!
$39$ Seht nun, daβ ich, ich es bin und kein Gott neben mir
ist! Ich, ich töte und ich mache lebendig, ich zerschlage und
ich, ich heile; und es gibt keinen, der aus meiner Hand rettet!
$40$ Denn ich erhebe meine Hand zum Himmel und spreche: So
wahr ich ewig lebe!
$41$ Wenn ich mein blitzendes Schwert geschärft habe und
meine Hand zum Gericht greift, dann wende ich Rache auf meine
Gegner zurück und vergelte es meinen Hassern.
$42$ Meine Pfeile laβ ich trunken werden von Blut, und mein
Schwert friβt Fleisch vom Blut der Erschlagenen und Gefangenen,
vom Haupt der Fürsten des Feindes.
$43$ Laβt jauchzen, ihr Nationen, sein Volk! Denn er rächt
das Blut seiner Knechte, und Rache wendet er auf seine Gegner
zurück, und sein Land, sein Volk entsühnt er.
\32\
Moses letzte Mahnung.
$44$ Und Mose kam und redete alle Worte dieses Liedes vor den
Ohren des Volkes, er und Hosea, der Sohn des Nun. $45$ Und
als Mose all diese Worte zu ganz Israel zu Ende geredet hatte,
$46$ da sagte er zu ihnen: Richtet euer Herz auf all die
Worte, die ich euch heute bezeuge, damit ihr sie euren Kindern
gebietet, daβ sie darauf achten, alle Worte dieses Gesetzes zu
tun! $47$ Denn nicht ein leeres Wort ist es für euch, sondern
es ist euer Leben. Und durch dieses Wort werdet ihr eure Tage
verlängern in dem Land, in das ihr über den Jordan zieht, um es
in Besitz zu nehmen.
\32\
Moses Vorbereitung auf den Tod.
$48$ Und an eben diesem Tag redete der HERR zu Mose und
sprach: $49$ Steige auf das Gebirge Abarim hier, [auf] den
Berg Nebo, der im Land Moab [liegt], der Jericho gegenüber ist,
und sieh das Land Kanaan, das ich den Söhnen Israel zum Eigentum
gebe! $50$ Dann wirst du auf dem Berg sterben, auf den du
steigst, und wirst zu deinen Völkern versammelt werden, ebenso
wie dein Bruder Aaron auf dem Berg Hor gestorben ist und zu
seinen Völkern versammelt wurde, $51$ weil ihr treulos gegen
mich gehandelt habt mitten unter den Söhnen Israel am Wasser von
Meriba-Kadesch in der Wüste Zin, weil ihr mich nicht geheiligt
habt mitten unter den Söhnen Israel. $52$ Denn von der
gegenüberliegenden Seite sollst du das Land sehen, aber du
sollst nicht in das Land hineinkommen, das ich den Söhnen Israel
gebe.
\33\
Moses Segen über die zwölf Stämme.
$1$ Und das ist der Segen, mit dem Mose, der Mann Gottes, die
Söhne Israel vor seinem Tod segnete. $2$ Er sprach:
Der HERR kam vom Sinai und leuchtete ihnen auf von Seir. Er
strahlte hervor vom Berg Paran und kam von heiligen Myriaden. Zu
seiner Rechten war feuriges Gesetz für sie.
$3$ Ja, er liebt sein Volk! All seine Heiligen sind in deiner
Hand; und sie folgen deinen Füβen, jeder empfängt von deinen
Worten.
$4$ Ein Gesetz hat uns Mose geboten, einen Besitz der
Versammlung Jakobs.
$5$ Und er wurde König in Jeschurun, als sich die Häupter des
Volkes versammelten, die Stämme Israels insgesamt. -
#
V. 6-25: 1Mo 35,23-26; vgl. 1Mo 49,3-27.
#
$6$ Ruben lebe und sterbe nicht, so daβ seine Männer wenige
würden!
$7$ Und dies für Juda: Und er sprach: Höre, HERR, die Stimme
Judas und bring ihn zu seinem Volk! Seine Hände seien mächtig
für ihn, und sei [ihm] Helfer vor seinen Gegnern!
$8$ Und für Levi sprach er: Deine Tummim und deine Urim sind
für den Mann, der dir treu ist, den du versucht hast bei Massa,
mit dem du gestritten hast bei dem Wasser von Meriba, $9$ der
von seinem Vater und von seiner Mutter sagte: `Ich habe ihn
nicht gesehen!', und der seine Brüder nicht kannte und von
seinen Söhnen nichts wuβte. Denn sie haben dein Wort beachtet,
und deinen Bund bewahren sie. $10$ Sie lehren Jakob deine
Rechtsbestimmungen und Israel dein Gesetz. Sie legen Räucherwerk
vor deine Nase und Ganzopfer auf deinen Altar. $11$ Segne,
HERR, seine Kraft, und das Werk seiner Hände laβ dir gefallen!
Zerschmettere die Hüften derer, die sich gegen ihn erheben, und
seiner Hasser, daβ sie nicht mehr aufstehen!
$12$ Für Benjamin sprach er: Der Liebling des HERRN! In
Sicherheit wohnt er bei ihm. Er beschirmt ihn den ganzen Tag,
und zwischen seinen Berghängen wohnt er.
$13$ Und für Joseph sprach er: Gesegnet vom HERRN ist sein
Land! Vom Köstlichsten des Himmels, vom Tau, und von der Flut,
die drunten lagert, $14$ und vom Köstlichsten der Erträge der
Sonne und vom Köstlichsten der Früchte der Monate $15$ und
vom Besten der uralten Berge und vom Köstlichsten der ewigen
Hügel $16$ und vom Köstlichsten der Erde und ihrer Fülle und
das Wohlgefallen dessen, der im Dornbusch wohnt, [all das] komme
auf das Haupt Josephs und auf den Scheitel des Abgesonderten
unter seinen Brüdern! $17$ Er ist herrlich wie sein
erstgeborener Stier; und Hörner des Büffels sind seine Hörner.
Mit ihnen stöβt er die Völker nieder, [alle] miteinander [bis
an] die Enden der Erde. Das sind die Zehntausende Ephraims, das
die Tausende Manasses.
$18$ Und für Sebulon sprach er: Freue dich, Sebulon, über
deinen Auszug und du, Issaschar, über deine Zelte! $19$ Sie
rufen Völker zum Berg. Dort opfern sie Opfer der Gerechtigkeit;
denn den Überfluβ der Meere saugen sie und die verborgenen
Schätze des Sandes.
$20$ Und für Gad sprach er: Gesegnet sei, der Gad Raum
schafft! Wie eine Löwin lagert er und zerreiβt den Arm und sogar
den Scheitel. $21$ Und er ersah sich einen Erstlingsanteil;
denn dort war der Anteil eines Anführers aufbewahrt. Und er zog
an die Spitze des Volkes, er vollstreckte die Gerechtigkeit des
HERRN und seine Gerichte mit Israel.
$22$ Und für Dan sprach er: Dan ist ein junger Löwe; er
springt aus Basan hervor.
$23$ Und für Naftali sprach er: Naftali, gesättigt mit Huld
und voller Segen des HERRN! Westen und Süden nimmt er in Besitz!
$24$ Und für Asser sprach er: Mehr als die [andern] Söhne sei
Asser gesegnet! Er sei der Liebling seiner Brüder, er tauche in
Öl seinen Fuβ! $25$ Eisen und Erz seien deine Riegel, und wie
deine Tage so deine Kraft!
$26$ Keiner ist wie der Gott Jeschuruns, der auf den Himmeln
einherfährt zu deiner Hilfe und in seiner Hoheit auf den Wolken.
$27$ Eine Zuflucht ist der Gott der Urzeit, und unter [dir]
sind ewige Arme. Und er vertreibt vor dir den Feind und spricht:
Vernichte!
$28$ Und Israel wohnt sicher, abgesondert der Quell Jakobs,
in einem Land von Korn und Most; auch sein Himmel träufelt Tau.
$29$ Glücklich bist du, Israel! Wer ist wie du, ein Volk,
gerettet durch den HERRN, [der] der Schild deiner Hilfe und der
das Schwert deiner Hoheit ist? Schmeicheln werden dir deine
Feinde, du aber, du wirst einherschreiten über ihre Höhen.
\34\
Moses Tod.
$1$ Und Mose stieg von den Ebenen Moabs auf den Berg Nebo,
den Gipfel des Pisga, der Jericho gegenüber[liegt]. Und der HERR
lieβ ihn das ganze Land sehen: das [Land] Gilead bis nach Dan
$2$ und das ganze [Land] Naftali, das Land Ephraim und
Manasse und das ganze Land Juda bis zum westlichen Meer $3$
und den Süden und den Umkreis [des Jordan], die Ebene von
Jericho, der Palmenstadt, bis [hin nach] Zoar. $4$ Und der
HERR sprach zu ihm: Das ist das Land, das ich Abraham, Isaak und
Jakob zugeschworen habe, indem ich sprach: Deinen Nachkommen
werde ich es geben. Ich habe es dich mit deinen Augen sehen
lassen, aber du sollst nicht nach dort hinübergehen. $5$ Und
Mose, der Knecht des HERRN, starb dort im Land Moab nach dem
Wort des HERRN. $6$ Und er begrub ihn im Tal, im Land Moab,
Bet-Peor gegenüber; und niemand kennt sein Grab bis auf diesen
Tag. $7$ Mose aber war 120 Jahre alt, als er starb. Sein Auge
war nicht trübe geworden und seine Frische nicht geschwunden.
$8$ Und die Söhne Israel beweinten Mose in den Ebenen Moabs
dreiβig Tage lang; dann waren die Tage des Weinens der Trauer um
Mose zu Ende.
$9$ Josua aber, der Sohn des Nun, war erfüllt mit dem Geist
der Weisheit; denn Mose hatte seine Hände auf ihn gelegt. Und
die Söhne Israel gehorchten ihm und taten, wie der HERR dem Mose
geboten hatte.
$10$ Und es stand in Israel kein Prophet mehr auf wie Mose,
den der HERR gekannt hätte von Angesicht zu Angesicht, $11$
mit all den Zeichen und Wundern, mit denen der HERR ihn gesandt
hatte, [sie] im Land Ägypten, am Pharao und an all seinen
Knechten und an seinem ganzen Land zu tun, $12$ und mit all
der starken Macht und mit all dem Groβen und Furchtbaren, das
Mose vor den Augen von ganz Israel getan hat.